: Wahlbetrug-Vorwürfe in Irakisch-Kurdistan
Ebril (afp) — Bei den kurdischen Wahlen im Nordirak hat es am Dienstag abend angeblich einen Zwischenfall gegeben. Die Polizei habe drei kurdische Kämpfer daran gehindert, ein Wahllokal zu betreten, sagte ein Polizeisprecher. Einer der drei Mitglieder der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) sei dabei schwer verletzt worden. PUK-Führer Talabani gilt neben dem Chef der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK), Barsani, als aussichtsreichster Präsidentschaftskandidat.
Weitere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Vorwürfe wegen Wahlbetruges und Unregelmäßigkeiten warfen jedoch einen Schatten auf die ersten freien Wahlen. Mehrere Parteien erklärten, Tausende ihrer Anhänger hätten nicht wählen können. Weniger bedeutende Gruppierungen wie die Kommunisten und Sozialisten beschuldigten die DPK und PUK, die Wahlen mit Hilfe von abwaschbarer Tinte und falschen Personalausweisen massiv gefälscht zu haben. Die Patriotische Front Kurdistans, ein Zusammenschluß mehrerer kurdischer Parteien, kündigte ein Treffen an, auf dem die Vorwürfe geprüft werden sollten.
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