Nach Bruch der Waffenruhe in Sudan: Präsident sichert Evakuierungen zu
Mehrere Länder sollen in Kürze ihre Staatsangehörigen aus Sudan herausholen können. Am Samstag kam es erneut zu Gefechten zwischen der Armee und der RSF.
Al-Burhan habe demnach zugesagt, die Evakuierung „zu erleichtern und zu garantieren“ sowie den Ländern „die notwendige Unterstützung zu gewähren, um dies sicherzustellen“.
Eine saudi-arabische Delegation sei bereits aus der östlichen Stadt Port Sudan evakuiert worden, sagte der Sprecher. Auch eine jordanische Delegation solle später am Samstag aus Port Sudan ausgeflogen werden.
Unterdessen waren im Sudan waren nach einer kurzen Feuerpause über Nacht die Kämpfe zwischen rivalisierenden Militäreinheiten weitergegangen. Am Samstagmorgen sei die Hauptstadt Khartum erneut bombardiert worden, sagte ein dpa-Reporter vor Ort. Auch Schüsse waren demnach zu hören. Augenzeugen berichteten auf Twitter von Explosionen in Khartum.
Eine Feuerpause, die die Konfliktparteien am Freitag aufgrund des Zuckerfestes Eid al-Fitr zum Ende des Fastenmonats Ramadan vereinbart hatten, habe großteils in der Nacht gehalten, sagte der Reporter. Es sei lediglich zu „sporadischen Auseinandersetzungen“ gekommen. Zu der Feuerpause hatten UN-Generalsekretär António Guterres und US-Außenminister Antony Blinken aufgerufen.
Er habe mit Guterres „über die aktuelle Krise“ gesprochen und konzentriere sich nun auf den „humanitären Waffenstillstand, sichere Korridore und den Schutz der humanitären Helfer“, hatte RSF-Anführer Mohamed Hamdan Daglo erklärt.
Am Freitagabend warf die Armee unter Abdel Fattah al-Burhan dann der RSF vor, Angriffe in der Nachbarstadt von Khartum, in Omdurman, verübt zu haben. Dort sei „eine große Anzahl von Insassen“ aus einem Gefängnis befreit worden, was die Miliz allerdings zurückwies.
Kämpfe gab es nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) auch in der Region Darfur. Ihre Sanitäter seien in der dortigen Stadt El Fasher von der Anzahl der Patienten mit Schusswunden, darunter viele Kinder, „überwältigt“ gewesen, erklärte die Organisation.
Eid al-Fitr sollte eigentlich „mit Süßigkeiten und Gebäck, mit glücklichen Kindern und Menschen, die ihre Verwandten begrüßen“, verbracht werden, sagte Sami al-Nour, ein Einwohner Khartums, am Samstag der Nachrichtenagentur afp. Stattdessen habe es „Schüsse und den Geruch von Blut überall um uns herum“ gegeben.
Seit Samstag vergangener Woche kämpft die Armee des Landes gegen die einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verloren seit Beginn der Kämpfe mindestens 413 Menschen ihr Leben, mehr als 3500 wurden verletzt.
Am Mittwoch hatte die Bundeswehr einen Versuch der diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten, abgebrochen worden.
Und noch am Freitag erklärte das US-Außenministerium, die Situation sei zu riskant für eine Evakuierung des Botschaftspersonals. Zugleich bestätigte es den Tod eines US-Bürgers im Sudan. Später versicherte die RSF-Miliz, sie sei bereit, „alle Flughäfen“ im Sudan „teilweise“ zu öffnen, um ausländische Staatsbürger zu evakuieren. Insbesondere der Flughafen in der Hauptstadt Khartum steht seit Beginn des Konflikts im Zentrum der Kampfhandlungen.
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