piwik no script img

WM-Podcast „Russisch Brot“„Rassistisch überdreht“

Doris Akrap kommentiert Matthäus' Schüsse gegen Mesut Özil. Und Andreas Rüttenauer trifft den besten Autofahrer. Folge 7 unseres Podcasts.

„Russisch Brot“ – der WM-Podcast von taz und detektor.fm Foto: Nadine Fischer

Andreas Rüttenauer hat in Rostow am Don Konstantin getroffen. Der würde auch gern mal ein Spiel besuchen. Eigentlich wollte er sogar mitspielen bei dieser WM: Mit 17 Jahren war er nach Spanien gegangen, um dort Fußball zu zocken, als er später nach Russland zurückkehrte, war er sich sicher, alle an die Wand zu spielen. Tja, wurde nichts. Er fährt heute Taxi. „Der beste Fußballer bin ich nicht, aber vielleicht bin ich ja der beste Autofahrer.“ Doch die vielen Beulen in Konstantins Wagen lassen bei unserem Russland-WM-Korrespondenten auch an dieser These Zweifel aufkommen.

Und in Deutschland? Da schießt Lothar Matthäus via Bild scharf gegen Mesut Özil: „Özil fühlt sich nicht wohl im DFB-Trikot.“ Für Doris Akrap aus der taz-Redaktion ist klar, was mit dieser Zeile suggeriert werden soll: „Der Özil hat halt keinen Bock mehr für Deutschland zu spielen. Das ist der Subtext, der gewünscht ist.“

Das Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan, das anschließende Nichtverhalten Özils dazu, „das kann man ihm schon übel nehmen“, sagt Akrap, aber: Matthäus stoße im Zusammenspiel mit der Bild in ein Horn des „überdrehten Rassismus'“. Und damit sei er nicht allein.

Das Interessante: Man könne den Text, den Matthäus als seine Kolumne verkauft, auch über Matthäus selbst schreiben, „das haben wir für unsere WM-Seite-eins gemacht“, sagt Akrap. Also: „Man kann also auch ein bisschen drüber lachen.“

„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland. Alle bisherigen Folgen finden Sie hier.

Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.

Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen anderen Podcast-Playern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!