WM-Podcast „Russisch Brot“: „Macht stärken und ausbauen“
Barbara Oertel blickt auf Putins Erwartungen ans Turnier. Und Kollege Rüttenauer erreicht sein erstes Ziel: Grosny. Folge 1 unseres Podcasts.
Vor dem Start der WM blickt Barbara Oertel, Russlandexpertin und Leiterin des taz-Auslandsressorts, auf das Turnier und wie Präsident Wladimir Putin von den Spielen zu profitieren versucht: „Es wird darum gehen, … sich als weltoffen zu präsentieren und seine eigene Position im Innern Russlands zu stärken, zu festigen und auszubauen.“
Sie würde PolitikerInnen aus Deutschland nicht empfehlen, dorthin zu fahren. „Es ist eine PR-Maßnahme“, sagt Oertel, nicht nur für Putin, sondern auch um sich selbst zu profilieren. Viel wichtiger sei, dass die Fans in die elf Städte kämen, von denen einige so sehr in der Peripherie lägen, dass sich da kaum mal ein ausländischer Tourist hin verlaufe. „Da kann sehr viel für die Verständigung und fürs gegenseitige Kennenlernen geleistet werden.“ Dazu bräuchte es aber keine Politiker. „Die sollen sich in anderen Foren treffen.“
Vor Barbara Oertel spricht taz-Sportredakteur Andreas Rüttenauer über seine Ankunft im tschetschenischen Grosny. Dort, wo die Menschenrechte eine sehr untergeordnete Rolle spielen, haben die Ägypter ihr Basislager für dieses Turnier aufgeschlagen. Eine Entscheidung, die besonders deutlich macht, „warum die WM von vielen als so hässlich angesehen wird“, sagt Rüttenauer. „In Tschetschenien werden Schwule verfolgt, Meinungsfreiheit gibt's nicht, und wer sich für Menschenrechte einsetzt, wird gnadenlos drangsaliert und verfolgt.“
„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland.
Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.
Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify oder bei Apple Podcasts.
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