: WAP bleibt
■ Warum Jäger nicht Kultursenator werden will: WAP weiter im Wirtschaftsressort
Wirtschaftssenator Claus Jäger bereitet „nicht den Übergang in ein anderes Ressort vor“: Falls er im nächsten Senat wieder dabei ist, werde er jedenfalls nicht als Kultursenator zur Verfügung stehen. Dies teilte Jäger gestern auf einer eigens von ihm einberufenen Pressekonferenz mit. Jäger stellte darin sein Engagement für Kulturveranstaltungen in Bremen-Nord heraus.
Das KITO wird seit Gründung vor fünf Jahren mit Geld aus dem WAP (Wirtschaftspolitisches Aktionsprogramm des Senats) versorgt; die Deutsche Kammerphilharmonie rechnet beim Konzertspektakel „Sommer in Lesmona“ im Juni ebenfalls mit WAP-Unterstützung. Der Konzertreigen, vom 16. bis 20.6. in Knoops Park geplant, soll mit 200.000 Mark WAP-Geld zustandekommen. Ende April entscheiden die Wirtschaftsausschüsse. Das Orchester rechnet mit Gesamtkosten von 400.000 bis 500.000 Mark, so der Geschäftsführer Hannes Nimpuno. Das KITO Vegesack bezog zwischen 1992 und 1995 insgesamt 1,6 Millionen Mark aus öffentlichen Kassen. Das Wirtschaftsressort besorgte – wie auch bei der Kammerphilharmonie – die Anschubfinanzierung. Die Förderung aus dem WAP geht seit 1992 allerdings stetig zurück; das Kulturressort übernimmt die Unterstützung entsprechend. Ab 1996 sollen die gesamten Zuschüsse fürs KITO aus dem Kulturetat kommen.
Daß vor diesem Hintergrund die WAP-Mittel, die derzeit in Kulturprojekte fließen - etwa zwei Millionen Mark jährlich-, in die Verantwortung der Kultursenatorin übergehen, hält Jäger für nicht effektiv: „Dann wäre das Geld sehr schnell gebunden“; die jetzige Praxis ermöglich hingegen eine „flexible Vergabe“ des Geldes auch für kurzfristige Kulturprojekte. Wenn man anfange, bestimmte Summen aus dem WAP herauszurechnen, „wird dieses sinnvolle Instrument zerfleddert“. tw
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