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Vorwurf des „Baufilzes“

■ Billige Grundstücke für Landesfirma

Wegen der mutmaßlichen Begünstigung der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft BLEG haben zwei Baufirmen beim Landgericht eine einstweilige Anordnung beantragt. Die Firmen Otremba und Upmeier wollen der BLEG untersagen lassen, Grundstücke im Rahmen der Bauausstellung in Pankow zu vermarkten.

Die Unternehmen behaupten, daß die Bauverwaltung der BLEG die landeseigenen Grundstücke ohne Ausschreibung unter der Hand zu einem viel zu niedrigen Preis überlassen habe. Nach Auskunft der Bauverwaltung mußte die BLEG tatsächlich zunächst nur einen „Abschlag“ des vermutlichen Wertes, nämlich 70 Mark pro Quadratmeter zahlen – viel weniger als etwa Otremba bei ähnlichen Immobilien vor einiger Zeit. Wenn die BLEG die entwickelten Grundstücke weiterverkaufe und mehr Geld einnehme, werde die höhere Summe aber auch ans Land fließen, so die Verwaltung.

Nicht nur Otremba und Upmeier beschweren sich, auch die Grünen wähnen „Baufilz“. Bei einer Ausschreibung anstelle der Vergabe an die BLEG wären die Einnahmen für das Land höher ausgefallen, meint die Abgeordnete Hämmerling. Sie fordert, den Vertrag mit der BLEG zu kündigen. koch

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