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Vorsitzender des palästinensischen Journalistenverbandes verhaftet

Tel Aviv (taz) - Auf Anordnung des Kommandanten der israelischen Besatzungstruppen in der Westbank, General Mizna, wurde am Dienstag Radwan Abu Ajash, der Vorsitzende des palästinensischen Journalistenverbandes in den besetzten Gebieten, verhaftet. Der aus Ramallah stammende Journalist soll ohne Verfahren ein halbes Jahr in der sogenannten administrativen Haft bleiben. Abu Ajash wird angelastet, für die PLO aktiv gewesen zu sein und mit Fatah–Aktivisten in der Westbank und außerhalb des Landes zusammengearbeitet zu haben. Er arbeitet als leitender Redakteur im palästinensischen Presseamt von Raimonda Tawil und gibt dort die Wochenzeitung Al–Awda heraus. Erst vor einigen Wochen hatte Abu Ajash eine Broschüre unter dem Titel „Palästinensische Presse unter der Okkupation“ veröffentlicht, in der die Repressalien der israelischen Besatzung gegen palästinensische Journalisten und die arabische Presse dargestellt werden. Gleichzeitig hatte der Journalistenverband eine Studie über die Situation der weiblichen Journalisten in der palästinensischen Presse herausgebracht. Abu Ajash war 1985 zum Vorsitzenden des palästinensischen Journalistenverbandes gewählt worden. Bereits 1980 hatten 50 Journalisten aus den besetzten Gebieten diesen Verband gegründet, der inzwischen auf über 160 Mitglieder angewachsen ist. Amos Wollin

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