Berliner Tafel: Vorsitzende wird beschimpft
Weil die Berliner Tafel die umstrittene Entscheidung in Essen, erst mal keine Migranten mehr aufzunehmen, kritisiert hat, wird sie nun selbst angeprangert. „Seitdem bekomme ich E-Mails und Anrufe, in denen ich und meine ganze Familie verdammt werden. Ich werde beschimpft ohne Ende“, sagte die Vorsitzende der Hauptstadt-Tafel, Sabine Werth, der Süddeutschen Zeitung. Sie bekräftigte dennoch ihre Haltung: „Die dortige Tafel ist überfordert und hat die Notbremse gezogen, aber das richtet unglaublich viel Schaden an.“ Die Berliner Tafel versorgt rund 50.000 Menschen an 45 Ausgabestellen im Monat. Seit Beginn der Fluchtbewegungen sei die Kundenzahl um rund 4.000 im Monat gestiegen. Um Spannungen zu vermeiden, gebe es Losverfahren oder feste Zeitfenster für die Abholung der Lebensmittel. Falls eine der Stellen in Berlin an ihre Grenzen kommt, kann sie einen vorübergehenden Aufnahmestopp für Neukunden verhängen. Der gelte aber für alle bedürftigen Menschen, unabhängig von der Nationalität. (dpa)
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