■ Vorlauf: Nebel und Schuhe
„Liebe, Leben, Tod“. So., 23.55 Uhr, ZDF
Sie können ja mal raten: Warum sehen wir einen Schuhfetischisten, der in Feinkost dilettiert und durch München taumelt, auf der Suche nach den Objekten seiner einsamen Obsession? Was soll der Präsentkorbausfahrer, der mit welken Damen rummacht, welche Melonen kriegen, allein und doof? Warum eine schöne Türkin mit wundervollem Giraffenhals, die zu Hause bleibt, weil Ausländerhasser die Freundin anzündeten – aufs Bett gefläzt, so dekorativ und doch so allein? Ein Typ, der aussieht wie Gerd Ruge und auf dem Friedhof wohnt, auch er allein. „Brauchst du ficken?“ fragt ihn einer mit Geschäftssinn.
Können Sie sich ja mal angucken. Können ja mal überlegen, was das soll. Möglicherweise „Bestandsaufnahme deutscher Befindlichkeit“, wie es in einer Ankündigung heißt. Oder ein „heiter-melancholisches Großstadtmärchen“, wie auf dem Zettel steht, den die Produktion ans Feuilleton geschickt hat.
Es geht um die Basics, irgendwie. Gucken Sie mal auf den Titel! Tod ist klar, wegen Friedhof, Leben auch, müssen sie ja. Liebe, naja, das ist eine triste Angelegenheit. Hauptsächlich Schuhe. Und Unglück. Mag ja sein. Ist ja auch nicht so unwahr. Ach, noch etwas: Wenn Sie wissen, warum, sagen Sie's uns? Lutz Meier
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen