Vorentscheidung über Atommüll: Deutschland sucht das Endlager
Die nächsten Schritte bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager stehen bevor. Schon bald will der Bund die infrage kommenden Regionen benennen.
Wie viele Teilgebiete, also mögliche Standortregionen, benannt werden, steht Hotopp zufolge noch nicht fest: „Aber wir gehen von einem Wert im oberen zweistelligen Bereich aus.“ Spannend ist, ob der Salzstock Gorleben weiter im Suchverfahren bleibt. Kritiker halten den Standort für geologisch ungeeignet und „politisch verbrannt“. Der Salzstock wurde als bislang einziger möglicher Standort bereits untersucht.
Die Endlagersuche war 2017 neu gestartet worden. In einem ersten Schritt hatte die BGE von den Bundesländern geologische Daten angefordert, die in den vergangenen Monaten analysiert wurden. „Wir haben mehr als 1,04 Millionen Dateien ausgewertet“, so Hotopp. Die Länder hatten die Daten allerdings in einer Vielzahl verschiedener digitaler Formate und teilweise auch analog übermittelt.
Öffentlich diskutiert wird der Bericht dann bei der sogenannten „Fachkonferenz Teilgebiete“, das erste von mindestens drei Treffen findet am 17. und 18. Oktober in Kassel statt. Vertreter von Kommunen und Landkreisen, Wissenschaftler sowie interessierte Bürger können an den Veranstaltungen teilnehmen und Beratungsergebnisse erarbeiten. Die BGE soll diese Empfehlungen dann „berücksichtigen“.
Die Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“ kritisiert diese Formulierungen als zu vage. Auch bleibe Interessierten zwischen der Veröffentlichung des Berichts und der ersten Konferenz nur zwei Wochen Lese- und Vorbereitungszeit. Hinzu komme, dass die BGE nicht auf die Ergebnisse der Konferenz warte, sondern parallel weiter am nächsten Auswahlschritt arbeite. Denn aus den Teilgebieten müsse sie Regionen für eine zunächst überirdische Erkundung auswählen – „ohne schon zu wissen, ob es berechtigte Zweifel an der Auswahl der Teilgebiete gibt“.
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