: Vor zehn Jahren
Die Durchsetzbarkeit politischer Konzepte steigt in Bremen in dem Maße, in dem sie mit den privaten Interessen führender SPD-GenossInnen zur Deckung zu bringen sind. Einer solchen Ehe zwischen politischem Konzept und persönlicher Karriere soll heute der SPD-Landesvorstand seinen Segen erteilen. Vor den Altar treten: Die Ausländerpolitik der Bremer SPD und deren Unterbezirksvorsitzende im Bremer Westen, Dagmar Lill. Als Hei-ratsvermittler fungieren: Bürgermeister Klaus Wedemeier, sein Stellvertreter Henning Scherf und der Ausländerausschuß der SPD-Fraktion. Die Lösung aller Probleme: Wedemeier wird seine Abteilungsleiterin im Arbeitsressort, Dagmar Lill, los, und der Ausländerausschuß bekommt seine Koordinierungsstelle, die beim Sozialsenator Henning Scherf angesiedelt wird. Der war der einzige Kritiker des Gesamtkonzepts, weil für Ausländer die Sozialbehörde selbst zuständig sein sollte.
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