: Vor zehn Jahren
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fußball spielen können“, äußerte einst der Kölner Spieler Paul Steiner und meinte die Schwulen. Können sie wohl. Heute vor zehn Jahren feierte der Verein „Wärmer Bremen“ seinen ersten Geburtstag. „Derart homophobe Äußerungen deuten doch schon auf arge Probleme mit der eigenen Sexualität hin“, befand Wärmer-Vorsitzender Walter Klicker über Steiners Worte. 65 Mitglieder zählte der Verein im ersten Jahr, im Angebot waren Squash, Jazz-Dance, Volleyball und natürlich Fußball. Wärmer wurde auch Mitglied im Landessportbund – eine Integration, die längst nicht alle schwullesbischen Vereine in der Republik erfuhren: Der „Schwule Sportverein Vorspiel“ aus Berlin beispielsweise kämpfte seit Jahren vor Gericht um die Aufnahme in den Leichtathletikverband. Vergeblich: Die Richter störten sich am Attribut „schwul“ im Vereinsnamen. Das bezeichne eine „umstrittene Weltanschauung“ und gehöre daher gestrichen.
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