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Von der Leyens RentenpläneWarnung vor Altersarmut

Auch Durchschnittsverdiener sind von Altersarmut bedroht. Darauf weist Bundesarbeitsministerin von der Leyen hin und wirbt für ihr Modell einer Zuschussrente.

Sinkendes Niveau: Am Ende des Arbeitslebens springt für viele Beitragszahler wenig heraus. Bild: dpa

BERLIN taz | Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat vor einer umfassenden Altersarmut künftiger Rentner und Rentnerinnen gewarnt. Wer weniger als 2.500 Euro brutto verdiene und nicht privat oder betrieblich vorsorge, müsse ab 2030 „mit dem Tag des Renteneintritts den Gang zum Sozialamt antreten“, schrieb die CDU-Politikerin in einem Brief an junge Abgeordnete in der Unionsfraktion, der der taz vorliegt.

Von der Leyen will mit einer Zuschussrente für Geringverdiener gegen Altersarmut vorgehen. Der Koalitionspartner FDP lehnt diese jedoch ab, auch in der Union ist das Vorhaben umstritten. Am Mittwoch will sich von der Leyen mit unionsinternen Kritikern zusammensetzen und das Vorhaben beraten.

Nach Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums droht ab 2030 Beschäftigten, die in Vollzeit weniger als 2.500 Euro brutto im Monat verdienen, nach 35 Beitragsjahren eine Rente unterhalb des Grundsicherungsbetrags von derzeit 688 Euro. Und wer 2.300 Euro brutto im Monat verdient, läge mit einer Rente von 633 Euro sogar deutlich unter dem Grundsicherungsniveau.

Diese Berechnungen gelten bei der aktuellen Rechtslage für den Fall, dass den Betroffenen keine Kindererziehungs- und Pflegeleistungen angerechnet werden – und sie weder betrieblich noch privat, etwa durch eine Riesterrente, vorsorgen. In der Berechnung wurden keine künftigen Lohn- und Rentensteigerungen berücksichtigt.

Rentenniveau sinkt auf 43 Prozent

Dennoch zeigen diese Zahlen, wohin rentenpolitisch die Reise nach den von der früheren rot-grünen Bundesregierung begonnenen Reformen geht. So soll das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns vor Steuern sinken.

Auch wenn man 40 Jahre Beitragszahlung zugrunde legt, sieht die Rechnung des Bundesarbeitsministeriums nur geringfügig besser aus. „Da müsste nach heutiger Gesetzeslage das durchschnittliche Monatsgehalt in Vollzeit konstant 2.200 Euro pro Monat (Stundenlohn 12,43 Euro), um eine eigene Rente knapp oberhalb der Grundsicherung zu erzielen“, schreibt von der Leyen.

Die kritischen Grenzeinkommen von 2.500 und 2.200 Euro zeigten, dass man über Arbeitnehmer spreche, „die fleißig arbeiten und heute ohne Probleme fern von staatlicher Fürsorge ihr Leben finanzieren“. Auch sie seien von Altersarmut bedroht und brauchten zwingend eine zusätzliche Altersvorsorge.

Angesichts dieser Dimension sei es verharmlosend, von der Zuschussrente als einer zusätzlichen Sozialleistung zu sprechen, so von der Leyen. „Es steht nicht mehr und nicht weniger die Legitimität des Rentensystems für die junge Generation infrage.“ Schließlich könne man kaum von den Menschen verlangen, Jahrzehnte in die Rentenkassen einzuzahlen, wenn sie absehbar am Ende der Erwerbsphase statt einer eigenen auskömmlichen Rente die Anrechnung ihrer Lebensersparnisse und den Gang zum Sozialamt zu erwarten hätten.

Dort würden sie auf Leute treffen, die nichts dergleichen geleistet hätten. „Das ist zutiefst ungerecht.“ Vehement wirbt von der Leyen für das Modell ihrer Zuschussrente. Dieses sende eine klare Botschaft an junge Leute: „Sorgt zusätzlich vor, fangt sofort damit an!“ Dann sichere im Regelfall die Kombination aus gesetzlicher Rente und privater Vorsorge den Lebensstandard. Und wenn es nicht reiche, sorge die Zuschussrente dafür, „dass es einen Unterschied macht, ob man sich im Leben angestrengt hat oder nicht“.

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22 Kommentare

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  • K
    Klaus

    Altersarmut fängt nicht erst bei der Grundsicherung an. Die Pfändungsfreigrenze liegt bei 1029,99 € mit 0 Unterhaltsberechtigten.

    Darunter fängt Armut an. Wer unter dem Pfändungsfreibetrag eine Rente bekommt ist altersarm.

  • O
    ObaerOn

    "Ungerecht beginnt bereits woanders"

     

    Eben - 'was leisten' ist nur, wenn man mehr oder weniger 40h seine mehr oder weniger stupide Erwerbsarbeit macht; Ehrenamt oder sonstige nicht (viel) Geld bringende Tätigkeiten sind gleich mal abgewatscht und die Leute als untauglich gestempelt (?).

    Erinnert mich an Frau Homos-sind-keine-wertvollen-Menschen-Reiche.

     

    Püh!

  • JK
    Juergen K.

    Und erst wer 4 000 Brutto über 35 Jahre !!!

    (der Herr hab sie seelig) verdient

     

    bekommt soviel Rente

    - also 1 Euro mehr als die Grundsicherung -

     

    dass er noch Wohngeld beantragen kann.

     

    Immerhin da sind wir bei knapp 50 K per Anno.

     

    Laut der EVS 2008

    -man muss sich öfter mal mit Hartz4 beschäftigen-

     

    liegen knapp 30 Mio Haushalte unter 3 600 Euo im Monat (43 K p.A.)

     

    und nur noch 10,x Mio Haushalte darüber.

     

     

    Wer hier von einem Armutsproblem redet, BESCHÖNT

    ein Gesellschaftsproblem:

     

    Nur die Reichsten 10% bekommen KEIN HARTZ4 im Alter.

  • FF
    Fusse Funz

    Da die meisten eh nur arbeiten gehen um sich dekadenten Luxus wie Autos leisten zu können, ist das scheiss egal. Sollen sie doch alle verrecken, diese Klimakiller.

  • JK
    Juergen K.

    "Da würden sie auf die treffen, die nichts geleistet hätten ..."

     

    Hört sich nach RENTENABSTANDSGEBOT an !

     

     

    Ich hab aber noch Jahre des CDU / FDP Wahlkampfes in den Verblödungs-Talks im Ohr:

     

    " Lohnabstandsgebot ! Lohnabstandsgebot ! "

     

    Haben sie ja abgeschafft!

     

     

    Wenn ich jetzt Rentenabstandsgebot höre ...

     

    weiss ich genau,

    was demnächst den Gang in den Okus antritt.

     

    Wer hats gemacht? Wir ham's gemacht!

  • WB
    Wolfgang Banse

    Von Reden wird die Armut nicht behoben

    Über Armut Kinder und hier Altersarmut wird viel geredt,sun diese nicht bekämpft.

    Es ist schon ein Skandal,dass in einem der reichsten Länder Armut präsent ist.

  • F
    Frau

    Der Umkehrschluss muss doch ein anderer sein: Die Rentenformel ändern. Die Raubritterei stoppen, ein Rentenniveau unter 50% ist unmöglich. Pensionäre sind nicht von Altersarmut betroffen, auch wenn sie 2.300 Euro im Monat verdienen. Wenn Renten- und Pensionsberechnungen angepast würden, gäbe es keine Altersarmut - dafür sorgen dann schon die Beamten.

  • R
    ruhrgeorg

    1. Glaube nie einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

    Solche Rentenprognosen sind immer ungenau. Mit dieser Nachricht aus dem Bundesarbeitsministerium platziert am Sonntag in der Springerpresse sollen auf jeden Fall Zukunftsängste geschürt und Neiddebatten angeheizt werden.

     

    So kann von der Leyen dann ihre arbeitgeberfreundlichen Rentengesetze durchziehen.

     

    2. Wie kann eine Arbeitsministerin den Rentenbeitrag senken wollen, wenn ihr eigenes Ministerium hinterher eine Prognose herausbringt, die besagt, dass das Geld daraus irgendwann nicht mehr reicht?

  • W
    Wolfgang

    Eine Annäherung an die (ungeschminkte) Wahrheit wäre:

     

    Nach 35 bzw. 40 Vollzeitarbeitsjahren (ohne 'Ausfallzeiten', Ausbildungs- und Studienzeiten etc.), bei einem 'durchschnittlichen' Brutto-Monatseinkommen von 2.200-2.500 Euro, bzw. bei einem 'durchschnittlichen' Brutto-Stundenlohn von 14-16 Euro (aufwärts), auf der Grundlage der Fortschreibung der heutigen und künftigen (a)"sozialen Marktwirtschaft" - der Erbschafts-Bourgeoisie und Quandtschen Aktionäre, liegt die künftige Alters- und Armutsrente, auf dem Niveau der geringen gesetzlichen Grundsicherung, analog Sozialhilfe bzw. dem offenen Hartz-IV-Strafvollzug - für voraussichtlich rund fünfunddreißig Prozent der Bevölkerung bzw. 27 Millionen vormals wert- und mehrwertschöpfende Werktätige.

     

    Auch ein Grund für die überfällige deutsche Revolution, - für die Überwindung und Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaftsformation -, für die Beseitigung des deutschen und europäischen Kapitalismus und (Nato-BND-) Imperialismus!

  • PD
    Prof. Dr. Schmidt

    Sehr ungeehrte Politiker, sehr ungeehrte Frau von der Leyen, meine Damen und Herren,

     

    vielen Dank, dass endlich mal jemand die Wahrheit auf den Tisch packt!

    Vielen Undank, dass Sie dabei gleich mal wieder puren lobbygesteuerten Schwachsinn als Lösungsvorschläge präsentieren. Ihre erbärmliche Leistungslosigkeit in Sachen Denkkraft ist wirklich durch nichts mehr zu unterbieten:

    1. Dass das Rentensystem ohne Re-Reform am Ende ist, wissen wir schon lange. Etwas ändern können nur Sie. Doch Sie tun nichts. Wie immer.

    2. Der genannte notwendige Brutto-Verdienst wird von einem Großteil der Bevölkerung nicht erreicht und nie erreicht werden, da wir seid Jahrzehnten sinkende Reallöhne haben. Etwas daran ändern können nur Sie. Doch Sie tun nichts.

    3. 35-40 Jahre durchgehende Betreigszahlung, weil durchgehende Beschäftigung, ist in der heutigen Zeit und realen Arbeitswelt vollkommen unrealistisch. Also legen Sie bitte bei Ihrer Berechnung Realismus an den Tag. Alles andere ist pure Verarsche.

    4. Wenn Sie für die 40jährige Beitragsberechnung einen Stundenlohn von mindestens 12,43 EURO zugrunde legen und diesen Stundenlohn also als zwingend notwendig erachten, warum verlangen Sie dann in den Branchen, in denen Sie den Mindestlohn eingeführt haben, einen Mindestlohn, der unter diesem Betrag liegt? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts.

    5. Der Hinweis auf eine private Altersvorsorge ist so tot, wie die FDP überflüssig. Liberalität und Privatpflicht ist bei der Existenzsicherung Unsinn, denn man kann es gar nicht leisten. Bei Riester und Rürup reiben sich nur die Versicherungen die Hände, wie wir mittlerweile wissen. Die Lobby hat da ja den großen Coup gelandet. Viele Versicherte, die zwischenzeitlich mal in finanzielle Schwierigkeiten geraten, und das passiert in der Regel, sitzen in der Falle und zahlen am Ende noch drauf. Diese Produkte sind eine Totalverarsche der Bevölkerung und purer Aktionismus, denn sie funktionieren ausschließlich dann gut, wenn, wie im ihrem Modellversuch, "alles optimal" läuft. Und das tut es in der Realität nie. Außerdem heizen Renten auf privater Basis nur den hoch spekulativen Finanzmarkt an, denn irgendwie muss das Geld ja irgendwoher erwirtschaftet werden. Oft geht das schief und die Versicherten zahlen drauf. Die Versicherungsmarkler reiben sich aber wegen der hohen Prämien auf Spekulationsverträge die Hände. Letztlich gehen die Privatrenten immer zu Lasten der Versicherten und zu Gunsten der Versicherungen und Banken. Es ist wie im Casino. Die Bank gewinnt langfristig immer. Rürup und Riestern sind lähmende Fallen. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts.

    6. Die Anrechnung von Lebensersparnissen ist das größte Verbrechen, dass sich ein Staat jemals gegen die Bürger erlaubt hat und andauernd erlaubt. Es ist ein Wahnsinn, wie Menschen damit in die Altersarmut gezwungen werden - Menschen, die z.B. auftrund einer Erkrankung, eines Unfalls oder einer Behinderung frühzeitig erwerbsunfähig werden. Haben diese Menschen Ihre "Lobby"-Regeln befolgt und sogar private Altersvorsorgeverträge abgeschlossen, eine Lebensversicherung und einen Bausparvertrag - dann kommt der Staat und zwingt Sie diese Vorsorgeverträge aufzulösen und abzubauen. Somit hängen sie danach erst Recht für immer am Tropf des Staates - und zwar ab dann in wirklich jeder Beziehung. Aber eine Chance auf ein Eigenheim haben sie z.B. definitiv nicht mehr. JEDEN können solche Umstände treffen. JEDERZEIT. Ohne Verschulden. Das ist pures Staatsgangstertum. Absoluter Irrsinn. Und alle, die eine solche Vorgehensweise befürworten, bevor der Staat die Menschen auffängt, haben überhaupt keine Ahnung und sind sich der komplexen Dimensionen überhaupt nicht bewusst. Den Steuerzahler kommt es nachher definitiv teurer. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts.

    7. Wie also möchten Sie Menschen, die Sie zwingen, ihre private Vorsorgeleistung aufzugeben und die aus welchen Gründen auch immer, keine Zuschussrente bekommen können, gerecht behandeln? Und was soll es bringen auf Leute zu schimpfen, die "nichts dergleichen geleistet" haben?

    Diese Behauptungen und Lügen, es gäbe zu viele Menschen die sich "im Leben nicht anstrengen wollen", sind seit Jahren unerträglich populistisch und man kann sie nicht mehr hören. Ich kennen niemanden, der nichts leisten will. Ich kenne aber viele Menschen, die nicht leisten "können" obwohl sie unbedingt "möchten". Kümmern Sie sich also mit Ihrer Propaganda-Schnauze lieber darum, dass die Leute überhaupt etwas leisten "können" und dafür notwendig hoch bezahlt statt ausgenutzt, ausgelaugt und ausgespuckt werden. Irgendwie. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts.

    8. Den "Regelfall" gibt es nur in Ihren Papieren. Mit der Realität hat er nichts zu tun. Es gab ihn nie, es gibt ihn nicht und es wird ihn nie geben. Denn Ihr Regelfall richtet sich nach Ihrer Idee von politischer Popularität Ihrer Aussagen und dient ausschließlich Ihrem politischen Machterhalt und Geltungswillen. Das hilft nicht und bringt auch nichts nach vorne. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts.

    9. Der Knackpunkt um das Problem der Alterarmut und ander Probleme zu lösen ist immer derselbe. Es geht um sinnvolle und gerechte Löhne und Lohnentwicklungen und um ein funktionerendes Solidaritätssystem. Das geht nur über die gerechte Verteilung von Reichtum. Diese gerechte Verteilung funktioniert aber nur durch Deckelung und Festlegung von Löhnen, denn die Wirtschaft, die Manager, die Banken, die Mächtigen und Macher werden auf liberaler Basis niemals zum Besten der zukünftigen Entwicklung der Bevölkerung und damit des Staates entscheiden sondern immer nur im "Hier und Jetzt" zu ihrem eigenen Besten und größtmöglichen und schnellstmöglichen Gewinn. Jeder Versuch, jede Chance, jede Hoffnung auf eine freiwillige Änderung oder Selbstkontrolle ist damals und heute an "deren" fehlender Bereitschaft gescheitert und wird auch in Zukunft scheitern.

     

    Das perfekte Beispiel dafür ist das Desaster, das die Privatisierung des Krankenkassensystems mit sich gebracht hat. Es hat ein paar Arbeitsplätze in der Verwaltung der privaten Krankenkassen gebracht und eine minimale Verbesserung der Behandlungsgeschwindigkeit privater Versicherter. Aber es hat keinerlei gesamtgesundheitliche Verbesserung gebracht, keine Verbesserung der Forschung und schon gleich gar keinen Wettbewerb unter den Krankenkassen, der Verbesserungen hervorbringt, wie gehofft. Nichts dergleichen. Stattdessen stehen privat Versicherten medizinische Geräte und Termine schneller zur Verfügung, deren Anschaffung und Bereithaltung aber durch die gesetzlich Versicherten finanziert wurden, denn woher sollten den erst seit wenigen Jahren gegründete private Krankenkassen diese Finanzierungen leisten? Das konnten und können sie noch gar nicht. Die einzig sinnvolle Lösung ist eine Rückkehr zu einer einzigen staatlichen, solidarischen Krankenkasse. Ändern können das nur Sie. Aber Sie tun nichts. So zieht es sich weiter durch alle Privatisierungen. Siehe in Sachen Mobilität die Deutsche Bahn. Vom Steuerzahler zweimal bezahlt. Kostenlos darf trotzdem keiner fahren. Siehe Energiewirtschaft. Die Endlagerung von Atommüll wird zur Apokalypse werden, aber zahlen soll es der Steuerzahler statt der privaten Energiekonzerne usw. usw. usw.

     

    Fazit:

    Alle Dinge, die von existenzieller Bedeutung sind, können nur auf staatlicher Basis funktionieren. Die Privatisierung dieser Bereiche ist der Eintritt in einen Teufelskreis und damit langfristig immer zum Scheitern verurteilt. Ändern können das nur unbestechliche, unerschütterliche, ehrliche und transparenten Politiker, denen die Zukunft ihrer Bevölkerung und damit des Staates wichtiger ist als der eigene Machtanspruch. Aber Sie tun nichts.

  • UB
    Ungerecht beginnt bereits woanders

    "Dort würden sie auf Leute treffen, die nichts dergleichen geleistet hätten. „Das ist zutiefst ungerecht.“"

     

    Mir wird schlecht, wenn ich das lese! Denn die, die jetzt was "leisten" dürfen und/oder können, sollten dankbar und zufrieden sein, aber nicht diejenigen (weiterhin) denunzieren und ausgrenzen, die es aus den verschiedensten Gründen nicht schaffen einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, die oberhalb von 2.500 € brutto liegt.

     

    "„dass es einen Unterschied macht, ob man sich im Leben angestrengt hat oder nicht“."

     

    Die Ungerechtigkeit beginnt bereits an ganz anderen Stellen in Deutschland und im Leben im Allgemeinen:

     

    Bei der sozialen Herkunft (siehe den tollen PISA-Vergleich), bei der gesundheitlichen Konstitution und bei den sonstigen Lebensumständen, die eine/n zudem aus der Bahn werfen können.

     

    Mal abgesehen von diesen Punkten gibt es nicht mehr Erwerbsarbeit für alle und wenn dann nur zu Bedingungen, die einen während der Arbeit schon krank und arm machen.

    In Deutschland sind Vollzeitstellen + ca. 20 unbezahlter Überstunden üblich, drunter geht nichts oder fast nichts. In der Schweiz gibt es z.B. auch 20%, 35%-Stellen etc. Das ist in Deutschland keine (anerkannte) Erwerbsarbeit, sondern vielen nur ein überlegenes Schmunzeln wert.

     

    Wann hört in Deutschland endlich diese protestantische, zutiefst ungerechte Unterschiedsmacherei "Ich arbeite, also darf ich essen - Du leistest nichts, also verrecke!" auf???

     

    Aber vielleicht ist dieser Vorschlag von der Leyens ja ein klitzekleiner Schritt in Richtung bedingungsloses Grundeinkommen. Think positiv!

  • S
    saba

    was soll denn das für ein "artikel" sein?

     

    der autor macht eine pure wiedergabe aus dem vonderleyer-kasten...

     

    keine anmerkung, keine eigenen gedanken, keinerlei reflexion der christenpolit-propaganda??? nichts - einfach nichts!

     

    generiert sich jetzt sogar schon die taz als sprachrohr de politisch-populistischen euphemismen zur verdummbeutelung der bürger?

     

    immer weiter sinkende dumpinglöhne: altersarmut ist politisches programm.

     

    jaja - und, beschützet die steuerhinterziehungskriminellen - ach ja

  • N
    naseweiser

    Hat vdL auch eine Idee dafür , wovon große Teile der jungen Generation etwas abzuzweigen hätten für eine Zusatzversicherung ? Oder davon , was es für die Binnenkojunktur bedeuten würde , diese Jungen ihrem Rat folgten ?

    Von der Leyen wieder auf allen Kanälen , ... ist ja auch schon ein Wert an sich .

  • T
    tazitus

    Es ist ganz unglaublich. Renteneintrittsalter 67 ist beschlossen und wird im Jahre 2030 allgemein gültig sein. Das bedeutet, dass beim Übergang in den Ruhestand ein Neurentner dann 47 + x Beitragsjahre auf dem Zettel haben müsste (Anrechnung für Ausbildungzeiten eingeschlossen).

     

    Und Frau von der Leyen hantiert mit Berechnungen, die auf 35 Beitragsjahren für die Prognosen basieren, die sie jetzt veröffentlicht hat.

     

    Dann kommt natürlich der alternativlose Vorschlag: "Privat vorsorgen". Na, da freuen sich doch die Versicherungsvertreter. Ergo wurden ja wohl direkt die Konzepte in den Zentralen der Budapest-Fahrer entwickelt. Jetzt fehlt nur noch eine Jamaika-Koalition, die all das abnickt. (Wer mag, kann das Wort "abnickt" mit "f" denken.)

  • C
    Celsus

    Sie hat ausgesprochen lange gebraucht um ein sehr alltes Problem zu entdecken und halbherzig anzupacken: Altersarmut.

     

    Der über viele Jahre gewünschte Druck auf Löhne und Gehälter zusammen mit einem immer höheren Regelatersrentenalter haben doch die Renten so dezimiert.

     

    Und die Pläne einer privaten Absicherung dienen am Ende nur der Versicherungswirtschaft und beseitigen nicht das Problem. Denn die bitterste Altersarmut trifft seit langem statistisch gesehen alte Frauen, die Kinder erzogen haben und eben deswegen kaum berufstätig waren. Sie werden das Geld auch weiterhin nicht übrig haben, um damit eine private Versicherung zu füttern.

     

    Am Ende hat die Politik dann mal wieder Geld in die privat Vrsichrungswirtschaft gpumpt und weiß schon jetzt, dass viele ihrer Schutzbefohlenen bei so einer Politik im Regen stehen bleiben werden.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Und wer hat das Gesetz überhaupt beschlossen? Rot Grün als sie unter Schröder und Fischer regierten. Natürlich haben auch CDU,CSU und FDP mitgemacht. Und welche Alternative haben wir bei der nächsten Wahl. Dümmliche Piraten, dessen Führung der deutsche Verteidigungsminister stellt? Was passiert denn eigentlich wenn eine der Versicherung pleite geht bei der man zusätzlich angespart hat? Oder was ist, wenn trotz allem Sparen nur eine Rente unterhalb des Sozialhilfesatzes herauskommt? Die meisten Politiker sind die politischen Lügenhunde der Deutschen Wirtschaft. Hinterher werden sie für ihren mit fetten Pöstchen bezahlt. Ekelhaft!

  • T
    Thorben

    Frau von der Laien, auf welches Niveau fallen die Pensionen? Ich meine, die werden wohl nicht bei 71,75% vom letzten Brutto bleiben?!

  • JK
    Juergen K.

    Die Kürzung zurücknehmen

    anscheinend für die CDU CSU FDP Regierung undenkbar.

     

    Da freut man sich doch wenigstens über die

    20 Tausend Plus für die Bundespräsidenten.

     

    Ja, so ist es:

    SIE wollten und wollen Hartz für alle,

    und jetzt ist es praktisch da.

     

    Warum ?

     

    Nur damit von

     

    2 500 MRD BIP

    1 100 MRD Gewinne für 10% der Bevölkerung verbleiben

     

    und davon 90% nur noch für jeden 10ten davon.

  • D
    Detlev

    Nur Regulation und Inklusion bringen wieder eine stabile Rente für Alle! Auch diese Regierung warnt und sorgt zugleich für untaugliche Alternativen. Letztlich müsste Riester aufgedröselt werden und es müsste besser Zusatzrentensysteme geben. Insofern ist das mal wieder Von der Leyen: Man hat darüber gesprochen, ein idiotischen Vorschlag in der Schublade und auf absehbare Zeit passiert sowieso nichts.

  • A
    Arne

    Aha, wer also nicht 35 Jahre lang 2500 € brutto im Monat hatte, ist sowieso schon auf das Sozialamt angewiesen, egal, weshalb er dieses Einkommen nicht hatte (Hat blöderweise evtl. Kinder großgezogen oder sich irgendwo so stark ehrenamtlich engagiert, dass 2500 brutto nicht drin waren). Und die armen Gutverdiener von 2500 € dzrchschnittlich in 35 Jahren müssen dann mit den faulen Säcken, die 35 Jahre lang nicht durchschnittlich auf 2500 € kamen zusammen aufs Sozialamt. Und das findet Frau von der Leyen ungerecht. Interessant, dass es ihr völlig egal ist, wenn jemand 25 Jahre gearbeitet hat und dann nach einem Jahr auch aufs Sozialamt muss und sich ähnlich behandeln lassen wie Menschen, die noch nie gearbeitet haben und noch nie was in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben.

    Apropos eingezahlt. Namen von Menschen, die noch nie was in Sozialversicherungssysteme eingezahlt haben, treffe ich meistens auf den Wahlzetteln an, die mir bei Wahlen zu Parlamenten vorgelegt werden. Parlamentarier zahlen keinen müden Cent in die allgemeine Sozialversicherungen ein.

    Hier wird wieder Sand in die Augen gestreut. Ohne Reform der Rentenversicherung ist gar nix möglich. Wer hat schon 35 Jahre lang einen Durchschnittsverdienst von 2500 brutto???

  • JK
    Juergen K.

    688 Euro in 2030

     

    Da gibt in 20 Jahren 1 Pfund Kaffee für.

  • S
    Stratege

    Die geburtenstarke und reichste Generation auf Erden wird der nächsten Generation mehrere Billionen Euro vererben.

    Gleichzeitig wird einem großen Teil der Zeitgenossen der Gang zum Sozial-Amt zugemutet.

     

    Es gibt daher nur einen sinnvollen Ausweg:

    Die erbschaftssteuerfinanzierte Bürger-Rente - als Zuschuß zum Lebensunterhalt.

     

    300 € pro Monat - zahlbar als Bürgergeld!