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Podcast „A Bit Fruity“Von Popkultur und Politik

Matt Bernsteins „A Bit Fruity“ erklärt durch Popkultur und Internetphänomene den „Vibe Shift“ in den USA.

Bei „A Bit Fruity“ ist jede Folge Pride Foto: Yves Herman/reutersYves Herman REUTERS REUTERS

Berlin taz | Wer war nochmal Jojo Siwa? Was ist die Tragödie von Grimes? Warum erwartet das MAGA-Lager von Frauen, sich gleichzeitig traditionell und ultrasexy zu geben? Search no more: Matt Bernstein hat die Antworten. Oder zumindest versucht er, sich diesen Fragen in seinem Podcast „A Bit Fruity“ zu nähern.

Jede Folge vereint drei Dinge: ein popkulturelles Phänomen, die gesellschaftliche Analyse dazu und den verlässlich klugen wie humorvollen Host Matt Bernstein. Der versteht sich als „friendly queer jew with very long nails“. Bernstein stammt aus New Jersey und wurde in den sozialen Medien ursprünglich für seine extravaganten und politischen Make-up-Looks bekannt. Heute bespielt der 26-Jährige seine 1,7 Millionen Follower fast nur noch mit politischen Inhalten: LGBTQI-Themen, die Widersprüche der Trump-Regierung, Gazakrieg, Popkultur.

Zweimal im Monat veröffentlicht er „A Bit Fruity“. In der neusten Folge geht es um Jojo Siwa. Als Kind durch Tanzshows bekannt geworden, konnte man ihr über verschiedene TV-Formate und ihren eigenen Youtube-Kanal beim Aufwachsen zusehen. Mit 17 outete sie sich als lesbisch und wurde seitdem, wie Bernstein feststellt, „Projektionsfläche für die kulturellen Ängste vieler rund ums Mädchensein, Gender, Sexualität und Erwachsenwerden“.

Es ist eine interessante und unterhaltsame Folge, aber nicht die beste. Die erschien im Februar und erklärt anhand eines Covers des New York Magazine, wie durch Clean-Girl-Ästhetik und Tradwife-Lifestyle der Konservatismus in den USA wieder cool wurde.

„A Bit Fruity“

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In anderen Folgen verhandelt er, wie „Alpha-Males“ Männer einsamer machen, was die Kiss-Cam-Affäre über Social-Media-Überwachung verrät und spricht mit Vivian Wilson über ihren Vater Elon Musk. Anhand von Influencern, Popstars und Internetphänomenen lässt sich immer noch erstaunlich gut erklären, was in den USA gerade so los ist.

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