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Vogelgrippe in ChinaMann ohne Geflügelkontakt infiziert

Die Weltgesundheitsorganisation nimmt an, dass in China die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Es wäre der weltweit vierte Fall.

Spritze gegen das Virus: Geflügel-Impfung in China Bild: dpa

GENF/ PEKING afp Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermutet eine Ansteckung durch die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch in China. Die Krankheit sei bei dem Vater eines 24-jährigen Mannes festgestellt worden, der am Sonntag in der Provinz Jiangsu an Vogelgrippe gestorben war, teilte die WHO am Freitag in Genf mit. Das Gesundheitsministerium in Peking bestätigte, dass beim Vater des verstorbenen Mannes das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen wurde. Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist laut WHO-Sprecher John Rainford äußerst selten. Bislang wurden drei Fälle bekannt: in Vietnam, in Kambodscha und in Indonesien.

Die WHO sieht bei dem Fall in China drei Möglichkeiten der Ansteckung: Entweder wurden Vater und Sohn durch dasselbe Tier infiziert oder durch zwei verschiedene Tiere oder sie steckten sich gegenseitig an. Der verstorbene Sohn hatte nach Angaben der chinesischen Behörden vom Montag keinen Kontakt zu Geflügel gehabt. Zudem gab es demnach in der Provinz Jiangsu zu dem Zeitpunkt keine Fälle von Vogelgrippe bei Tieren.

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1 Kommentar

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  • A
    Antonietta

    Massentötungen, Impfungen, »Stallpflicht« und andere Maßnahmen kratzen nur an der Oberfläche des Problems. Die Ursachen der immer häufiger werdenden Pandemien sind systemimmanent. Vor allem die südostasiatischen Länder mit ihren boomenden Massentierhaltungen und -märkten sind Ausbruchherde und Schmelztiegel für Epidemien aller Art. Weltweite Tiertransporte sowohl von »Nutz« -tieren als auch Wildtieren führen dazu, dass eine regional beschränkte Seuche innerhalb kurzer Zeit über den ganzen Erdball verbreitet wird. Noch so ausgeklügelte Maßnahmen können nicht davor schützen, dass es auch in Deutschland zu Tierseuchenausbrüchen kommt. Die Tiere eines betroffenen Betriebes werden dann alle getötet. In Asien werden oftmals sogar prophylaktisch ganze Regionen »gekeult«. So wurde 1997 in Hongkong innerhalb von drei Tagen die gesamte Geflügelpopulation von 1,5 Millionen Tieren umgebracht. Das H5N1-Virus hat bislang über 200 Millionen Tieren das Leben gekostet.