Vierundzwanzigjähriger abgeschoben: Terrorverdächtiger nach Tunesien geflogen
Sachsen hat erneut 22 abgelehnte Asylbewerber aus Tunesien in ihr Heimatland abgeschoben, teilte das Innenministerium in Dresden mit. In der Maschine, die am Mittwochmittag in Leipzig startete, befanden sich auch zahlreiche Nordafrikaner aus Haftanstalten – darunter auch ein 24-Jähriger aus Berlin. Dieser wird der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat verdächtigt und saß in Berlin in Untersuchungshaft (taz berichtete). Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, „sich in Deutschland zur Durchführung eines derzeit nicht näher bekannten Auftrags für den IS aufgehalten zu haben“.
Jonathan Burmeister, der Anwalt des 24-Jährigen, warf den Behörden vor, seinen Mandanten „sehenden Auges in die Folter abgeschoben zu haben“. Er erwäge, Verfassungsbeschwerde einzulegen, sagte Burmeister am Mittwoch der taz. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verfüge über zahlreiche Belege für Folterungen von Terrorismusverdächtigen in Tunesien. (dpa, taz)
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