: Viel Handel in Harburg
■ SPD will Wünsche der Investoren für Phönix-Einkaufszentrum erfüllen
In der Kontroverse um das „fachmarktorientierte Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum“ auf dem Gelände der Phönix-Gummiwerke in Harburg hat sich die SPD jetzt für eine große Lösung ausgesprochen. Mit 26.500 Quadratmetern Verkaufsfläche kommt sie den Vorstellungen der Investoren Büll&Liedtke sowie ECE recht nahe. Diese hätten gerne 30.000 Quadratmeter, was von den ansässigen Einzelhandelsbetrieben mit Sorge gesehen wird.
Die Harburger SPD nahm Stellung zu dem Entwurf einer Senatsdrucksache, an der zurzeit in der von der GAL geführten Stadtentwicklungsbehörde (Steb) gearbeitet wird. Die Behörde will die Verkaufsfläche demnach auf 23.000 Quadratmeter begrenzen, einschließich einer Fläche von 5000 Quadratmetern, auf der kleine Läden mit unter 400 Quadratmetern Platz finden sollen. Dabei bezieht sie sich auf ein Gutachten der Gesellschaft für Wettbewerbsforschung und Handelsentwicklung (GWH) Dr.Lademann und Partner.
Die SPD hält es für angezeigt, über diese Zahlen hinauszugehen. Im Stadtplanungsausschuss habe Lademann der Harburger Politik selbst geraten, mehr Verkaufsfläche zuzulassen, sagt der Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann. Dazu sei eine mutige Entscheidung nötig, deren Erfolg Lademann jedoch nicht garantieren wolle.
Die SPD bezieht ihren Optimismus aus der Einschätzung, dass Harburg im Vergleich mit anderen Oberzentren eine viel zu geringe Verkaufsflächendichte habe. Die heutigen Leerstände gebe es nur, weil das große Einkaufszentrum auf dem Phönix-Gelände fehle. Eine Umverteilung des Umsatzes zwischen den neuen und den bereits ansässigen Unternehmen von bis zu zehn Prozent sei „unkritisch zu bewerten“ und könne sogar „zur Überwindung struktureller Schwächen notwendig sein“.
Erst Anfang Dezember wurde der erste Spatenstich zu einem halb so großen Einkaufszentrum gegenüber des Harbuger Rathauses getan. Die Investoren warnten vor der möglicherweise „verheerenden Wirkung“ des ECE-Projekts. knö
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