Verzögerung beim Bau von Stuttgart 21: Ramsauer droht Grün-Rot
Der Bau von Stuttgart 21 liegt weiterhin auf Eis. Das verärgert Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Er macht Grün-Rot Dampf - und kündigt bundesweite Streckenbauarbeiten an.
HAMBURG/STUTTGART dpa/dapd | Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) warnt Grün-Rot in Baden-Württemberg vor weiteren Verzögerungen beim Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21. "Mit der Geduld ist es vorbei", sagte der Minister der Financial Times Deutschland. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Vizeregierungschef Nils Schmid (SPD) hätten "eine klare Ansage" von Bahn-Chef Rüdiger Grube bekommen.
Die Bauarbeiten müssten nun weitergehen. Das Land müsse sonst für einen Vertragsschaden in voller Höhe haften. Die Bahn hatte einen befristeten Baustopp für die geplante Tieferlegung des Stuttgarter Bahnhofs und den Anschluss an eine neu Schnellstrecke nach Ulm verhängt, bis die neue Regierung ihre Arbeit aufnimmt. Grube hatte mit Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe gedroht, sollte der Bau nicht weitergehen. Am Montag erst hatte der Projektleiter für Stuttgart 21, Hany Azer, sein Amt aufgegeben.
Unabhängig von S21 bereitete Ramsauer die Bahnkunden in ganz Deutschland auf jahrelange Behinderungen vor, weil das gesamte Netz ausgebessert werden müsse. Ab Sommer werde es eine zunehmende Zahl von Baustellen geben.
Auch beim Thema Förderung der Elektromobilität griff Ramsauer die neue Landesregierung in Stuttgart an. "Wenn ein Land mir gegenüber erklären würde, es will zu einer praktisch autofreien Zone werden, würde ich das als Verzicht interpretieren und mich anderen Regionen Deutschlands zuwenden", sagte der Minister.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Angela Merkels Kritik an Friedrich Merz
Aus der Seele gesprochen
Altkanzlerin zu CDU-Antrag zur Migration
Eine Ohrfeige für Merz
Merkel zur CDU-Kooperation mit AfD
Merkel rügt Merz
Die Wahrheit
Das, wo sie drauf pfeifen
Reaktionen der EU auf CDU-Antrag
Merz gegen Geas
Vorfall im Zug
Zeugen beschuldigen Akbulut