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Verschwendung von RessourcenIn To-go-Bechern versinken

Urbane Singles, die viel konsumieren, verursachen den den meisten Abfall. Ganze 30 Prozent mehr als noch vor 20 Jahren.

Das Geschäft macht der Kiosk, die Müllentsorgung bezahlt die Stadt Foto: dpa

Berlin taz | Über Plastetüten reden alle, wenn es um das wachsende Müllproblem geht. Dabei sind Plastetüten, mehrfach verwendet und anständig entsorgt, ein vergleichsweise geringes Übel. Ganz anders Einwegkaffeebecher, Einwegflaschen, Kleinstverpackungen, Komfortverpackungen, Essen zum Mitnehmen und zunehmende Außer-Haus-Verpflegung. Mit der Folge: Die Menschen in Deutschland verursachen heute rund 30 Prozent mehr Verpackungsmüll als noch vor 30 Jahren. Darauf wies das Umweltbundesamt am Dienstag zum Start der Woche der Abfallvermeidung hin.

„Derzeit werden nur 26,9 Prozent der Erfrischungsgetränke und 40,6 Prozent des Mineralwassers als Mehrweg angeboten“, kritisierte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts. Auch die Mehrwegverweigerer im Handel müssten künftig durchgängig Getränke als Mehrweg anbieten.

Bei den privaten Haushalten sind es vor allem Verpackungen für Getränke, Nahrungsmittel und Tierfutter, die den Großteil des Verpackungsmülls ausmachen. Schuld am höheren Müllaufkommen sind auch aufwendig gestaltete Verpackungen oder solche mit besonderen Funktionen, etwa Sprühflaschen bei Glasreinigern.

Ein wichtiger Grund für mehr Müll sind auch demografische oder Lebensstilfaktoren. Vor allem in Großstädten leben immer mehr Menschen allein, von der Studentin bis zum Senioren. Sie wählen beim Einkauf eher kleine Verpackungseinheiten oder vorportionierte Produkte, etwa gewaschenen und verzehrfertigen Salat im Kunstoffbeutel. So entsteht pro Kopf mehr Abfall.

Ebenfalls problematisch: Immer mehr Menschen gehen auswärts essen. Oder sie lassen sich die Gerichte gleich nach Hause liefern, was durch teure Werbekampagnen von Internetfirmen mit viel Startkapital befeuert wird. Auch so entsteht mehr Abfall – zu Hause kochen wäre effizienter.

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10 Kommentare

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  • Vergessen haben Sie den Verpackungsmüll aus dem Internetverkauf und den ungefragten zwei Kilo Werbepost je Haushalt und Woche, die in keinen öffentlichen Papiercontainer mehr passen und darum die Kommunen schon vor Jahren haben abbauen lassen. Also wieder ein Appell an die Selbstverpflichtung des Verbrauchers.

  • "Ganze 30 Prozent" bedeutet "nicht mehr als 30 Prozent", hier ist aber das Gegenteil gemeint.

    http://www.duden.de/rechtschreibung/ganz#Bedeutung4

  • Fastfood Verpackungen sollten direkt mit einer saftigen Müllsteuer belegt werden.

  • Kurze Rückfrage:

    Inwiefern ist "auswärts" essen automatisch mit mehr Müll verbunden?

    Ich dachte bisher, im Restaurant essen wäre sogar besser hinsichtlich Ressourcenverbrauch und Müll. Kommt natürlich stark auf das Restaurant an.

     

    Ja,und essen bestellen ist wahnsinnig praktisch, und jetzt kann man sich das sogar per Fahrrad, ganz umweltfreundlich liefern lassen. Wenn da nicht die Verpackungen wären. Wie wäre es auch hier mit wiederverwendbaren Essensbehältern?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @risikofaktor:

      "Kommt natürlich stark auf das Restaurant an."

      Richtig. Das klassische Drive-In-Restaurant produziert ausschließlich Müll

  • Also, wenn ich das richtig verstanden habe, geben Studenten und Senioren mehr Geld aus, weil sie Kleinpackungen kaufen. Und dadurch vermeiden sie, dass sie zuviel Lebensmittel wegwerfen müssen. Dafür wird mehr Verpackungsmaterial benötigt. Und die anderen "Singles" gehen häufiger essen und produzieren dadurch mehr Verpackungsabfall.

  • gastro to go - nicht mal mehr zeit für das schöne ... die musse der ruhe. der ultimative geniessergenuss.

    alles kaputt geeilt im turbokapitalismussrun aufs neue unsinnige nächste. plastik fantastic?

    good luck menschheit

  • Das ganze ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Der Großteil des Elektroschrotts landet in Afrika, geflissentlich ignoriert von uns, und Sondermüll auf irgendwelchen Abstellgleisen in Osteuropa.

     

    Und hier wird sich aufgeregt, dass sich der Müll in den Straßen türmt...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Faulheit

    to go

    • @571 (Profil gelöscht):

      Ganz genau.