piwik no script img

Verschmutzung der Weltmeere270.000 Tonnen Plastikmüll

Wie viel Müll treibt auf den Ozeanen? Diese Frage ist bislang nicht hinlänglich geklärt. Eine neue Studie gibt nun Schätzwerte bekannt.

Tonnenweise Abfall: Atlantikstrand bei Dakar im Senegal. Bild: dpa

HONOLULU ap | Fast 270.000 Tonnen Plastikmüll treiben einer neuen Studie zufolge auf den Ozeanen der Erde. Das sei so viel Abfall, wie nicht einmal in 38.500 Müllwagen passen würde, schätzt eine am Mittwoch in dem Fachjournal Plos One veröffentlichte Studie. Es handele sich dabei um mehr als fünf Billionen Einzelteile, heißt es in der Untersuchung.

Um zu den Zahlen zu kommen, hatten Forscher auf See mit einem Maschennetz kleine Abfallteilchen gesammelt. Beobachter auf Booten zählten größere Gegenstände auf dem Wasser. Mit Computermodellen wurde für nicht untersuchte Gebiete hochgerechnet, wie viel Müll auch dort schwimmt.

Die Studie bezieht sich lediglich auf Plastikabfall an der Wasseroberfläche. Wieviel Material auf dem Meeresboden liegt, erforschten die Wissenschaftler nicht. Führender Autor der Studie ist Markus Eriksen von der Umweltorganisation 5 Gyres Institute. Eriksens Einrichtung setzt sich für die Reduzierung von Plastik auf den Weltmeeren ein.

Die am Mittwoch veröffentlichte Studie ist die jüngste in einem aufkeimenden Forschungsfeld, in dem Wissenschaftler besser zu verstehen versuchen, wie viel synthetisches Material in den Ozeanen treibt und wie es Fische, Seevögel, das marine Ökosystem und die Nahrungskette bis hin zum Menschen beeinflusst.

Laut Kara Lavender Law von der Organisation Sea Education Association sammelten die Forscher auch in Gebieten Daten, aus denen es bislang keine verlässlichen Messwerte gab. Dazu zählen der Indische Ozean, die Gebiete nahe der Antarktis sowie der südliche Atlantik. Die Sea Education Association war nicht an der Studie beteiligt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Damit ist das gemeint, das an der Oberfläche treibt. Nicht, was tiefer im Wasser oder am Meeresgrund liegt.



    Oder an den Stränden angespült ist.

    Ich denke, man kann die Zahl locker verdoppeln oder verdreifachen, aber wissen wird man das wohl nie genau.