: Verschleppte besuchen Japan
TOKIO ap ■ Zum ersten Mal seit Jahrzehnten haben fünf von nordkoreanischen Agenten entführte Japaner in ihre Heimat zurückkehren dürfen. Sie sind vermutlich die einzigen Überlebenden von mehr als einem Dutzend Japanern, die in den 70er- und 80er-Jahren nach Nordkorea entführt wurden. Dort sollten sie Spione in japanischer Sprache und Kultur unterrichten. Die Regierung in Pyongyang hatte die Entführungen jahrelang bestritten. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-Il beendete dies vor einem Monat bei einem Treffen mit Koizumi und machte „Elemente im Militär“ für die Verschleppungen verantwortlich. In Tokio wird vermutet, dass tatsächlich 50 bis 60 Japaner entführt wurden. Eine Normalisierung der Beziehungen beider Länder ist trotzdem nicht in Sicht. Die Überlebenden durften ihre Familienangehörigen nicht nach Japan mitbringen.
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