Verluste bei Air Berlin: Das Wetter war schuld
Wegen des schwachen Sommergeschäfts steckt Deutschlands zweitgrößte Fluglinie tief in den roten Zahlen. Nun soll eine Geldspritze von Großaktionär Etihad helfen.
BERLIN dpa | Nach ihrer deutlichen Rückkehr in die roten Zahlen 2013 gibt Air Berlin an diesem Montag (1030) einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer will auch die Zahlen des Vorjahres erläuern. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hatte unterm Strich einen Verlust von 315,5 Millionen Euro gemacht.
Prock-Schauer muss sich auch auf Fragen jenseits der Zahlen einstellen: Nach jahrelange Krise und mehreren Sparprogrammen hatte er am Sonntagabend eine „fundamentale Neustrukturierung“ des Unternehmens an, ohne in Details zu gehen. Es gehe darum, „Handlungsoptionen, die auch das langfristige Geschäftsmodell betreffen, grundsätzlich evaluieren“, umschrieb Prock-Schauer.
2012 hatte der Verkauf des Vielfliegerprogramms an den Großaktionär Etihad Air Berlin nach vier Minus-Jahren in Folge noch zu einem leichten Plus von rund 7 Millionen Euro geführt.
2013 brach auch das laufende Geschäft ein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank von einem Plus von 70,2 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 231,9 Mio. Der Konzernumsatz schmolz von 4,31 Milliarden Euro auf 4,15 Milliarden Euro. Das Unternehmen führte die Probleme auch auf eine unerwartet schwache Sommersaison mit hohen Temperaturen in Mitteleuropa zurück.
Beim Umbau soll auch eine weitere Finanzspritze von Etihad helfen. Die arabisches Staats-Airline schießt über eine Wandelanleihe 300 Millionen Euro zu, Air Berlin will mindestens 150 Millionen über eine eigene Anleihe erlösen, wie es am Sonntag hieß.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator