Verhaftungen in Guatemala: Offensive gegen schwerste Verbrechen
Für Menschenrechtsaktivsten ist es ein historischer Tag in Guatemala: Die Staatsanwaltschaft verhaftet 14 hochrangige Ex-Militärs wegen Massakern.
Vier von ihnen müssen sich ebenfalls wegen des Verschwindens dieses Minderjährigen verantworten, darunter auch Benedicto Lucas García, ehemals Generalstabschef, und der spätere Innenminister Byron Humberto Barrientes Díaz.
Ihnen werden jedoch auch mehrere Massaker zu Beginn der 1980er Jahre zur Last gelegt sowie das systematische gewaltsame Verschwindenlassen von Frauen, Kindern und auch Senioren im guatemaltekischen Bürgerkrieg. Die Staatsanwaltschaft untersucht diese Fälle unter der Bezeichnung Creompaz – die steht für „regionales Trainingskommando für friedensstiftende Operationen“.
Den Namen Creompaz trägt auch das Militärcamp von Cobán. Dort werden seit mehreren Jahren systematisch Tote aus den Jahren des Bürgerkriegs exhumiert. 533 Leichen haben die Forensiker peu à peu geborgen, sagt José Suasnavar, Direktor der Stiftung für forensische Anthropologie.
Signal für weitere Ermittlungen
Bisher haben die Spezialisten seines Instituts 90 Tote identifizieren können. Die Angehörigen machen die Militärs für die Verbrechen verantwortlich. Die standen wiederum unter dem Befehl von Lucas García, der das militärische Kommando in dem Gebiet gehabt haben soll. Für Generalstaatsanwältin Thelma Aldana zählt der Fall Creompaz zu den „größten des gewaltsamen Verschwindenlassens in Lateinamerika“.
Das bestätigt auch der in Guatemala arbeitende Menschenrechtsanwalt Michael Mörth, der von einem „historischen Tag“ sprach. Für die Opfer ist das Vorgehen der Staatsanwaltschaft ein Signal für weitere Ermittlungen auch im Kontext anderer Massaker wie dem in dem Dorf Plan de Sánchez. Dort wurden am 18. Juli 1982 rund 250 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, von Soldaten und paramilitärischen Verbänden gefoltert, sexuell missbraucht und getötet. Verantwortlich für dieses und Dutzende andere Massaker war Exdiktator Efraín Ríos Montt, gegen den Mitte Januar der Revisionsprozess beginnen soll.
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