Vergleich Obama-McCain: Reden versus Druck
Worin sich die Präsidentschaftsbewerber der Demokraten und der Republikaner in den USA unterscheiden.
IRAN: Obama würde sich zu direkten Gesprächen mit der politischen Führung des Irans und Syriens treffen. Er strebt eine "aggressive persönliche Diplomatie" an. Den Führungen in Teheran und Damaskus müsse deutlich gemacht werden, dass größere Kooperation in ihrem Interesse liegt. Zugleich befürwortet Obama stärkeren wirtschaftlichen Druck auf den Iran.
John McCain lehnt hingegen einen Dialog ohne Vorbedingungen ab. "Die Antwort der internationalen Gemeinschaft muss echter Druck auf Syrien und Iran sein", sagt er. Die USA müssten durch Militärpräsenz verdeutlich, dass sie ihre Truppen im Irak schützen.
IRAK: Senator Obama aus Illinois hält sich zugute, dass er den Irakkrieg von Beginn an ablehnte. Er will Kampftruppen von dort binnen 16 Monaten abziehen. "Ich bin nicht gegen alle Kriege, ich bin gegen dumme Kriege", sagt er.
McCain befürwortete hingegen 2002 den Waffengang und unterstützt zudem die Aufstockung der US-Truppen. Der Senator aus Arizona will sich nicht auf einen Zeitplan für einen Abzug festlegen, die meisten Soldaten jedoch bis Ende 2013 nach Hause holen.
WIRTSCHAFT UND STEUERN: Obama will die unter Präsident George W. Bush eingeführten Steuererleichterungen für Einkommen über 250.000 US-Dollar im Jahr abschaffen und die Kapitalsteuer anheben. Er strebt die Verringerung der Steuerlast für Familien, die Mittelschicht und ältere Beschäftigte, die jährlich weniger als 50.000 Dollar verdienen, an. McCain will dagegen die Steuersenkungen der Bush-Regierung, die 2010 auslaufen sollen, dauerhaft verankern. Zudem setzt er sich dafür ein, dass die Mittelschicht weniger beim Fiskus lässt. Er tritt für einen schlanken Staat ein, der weniger ausgibt.
KLIMAWANDEL: Der demokratische Senator ist strikter Befürworter des Emissionshandels. Damit soll in den USA bis zum Jahr 2050 der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase auf 80 Prozent des Niveaus von 1990 gedrückt werden. McCain will - anders als George W. Bush - mit Emissionsrechten handeln. "Wir müssen handeln, und ich stimme der Mehrheit der Experten zu, dass wir ab einem bestimmten Punkt unser Klima nicht mehr retten können", sagt McCain.
ILLEGALE EINWANDERUNG: Obama wie McCain wollen illegalen Immigranten einen Weg eröffnen, legalen Status zu erhalten. Allerdings müssten sie zuvor Englisch lernen und eine Geldstrafe zahlen. Beide haben für einen Zaun an der Grenze zu Mexiko votiert.
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