Verdacht auf illegale Autorennen: Zwei Rennen, zwei Tote
Am Samstag- und am Sonntagabend hat es in Dresden und im Landkreis Gifhorn vermutlich jeweils ein illegales Autorennen gegeben. Es starben ein Kind und ein Fahrer.
Am frühen Sonntagabend war der 38-Jährige mit seinem Wagen in einer Rechtskurve von der Straße zwischen Isenbüttel und Wasbüttel abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Dabei sei das Auto in drei Teile gerissen worden. Der Fahrer starb den Angaben zufolge noch an der Unfallstelle, vermutlich war er mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
Erst am Samstagabend war in Dresden nach einem mutmaßlichen illegalen Autorennen ein Sechsjähriger gestorben. Der Junge war von einem Auto angefahren worden, als er eine Straße überquerte. Er starb wenig später im Krankenhaus. Nach dem Tod des Kindes sind bei der Polizei mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. „Alle werden aufgenommen und geprüft“, sagte ein Polizeisprecher am Montag ohne Details zu Zahlen und Inhalt zu nennen. Beschuldigt werden zwei Autofahrer im Alter von 31 und 23 Jahren.
Beamte nahmen den Älteren am Sonntagnachmittag fest. Er befindet sich den Angaben zufolge in Polizeigewahrsam und sollte am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Polizei wollte sich im Lauf des Tages mit weiteren Details äußern.
Gegen den 31-Jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Zudem wurde gegen beide Männer ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet. Raserei und illegale Straßenrennen gelten seit 2017 in Deutschland als Straftat und nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Nach dem Strafgesetzbuch wird das mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren