Verbotener Handel: Gentech-Fische sichergestellt
Jetzt sind die transgenen Fische auch in Deutschland angekommen. Vor kurzem erst warnte der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) seine Mitgliedsfirmen davor, dass in Europa verbotene gentechnisch veränderte Zierfische im Handel aufgetaucht seien. Ende vergangener Woche wurden die ersten Gentech-Fische in Deutschland sichergestellt. Gefunden wurden die purpurfarbenen Zebrabärlinge in einer Zoohandlung im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Die Behörden erhielten einen Hinweis, teilte das Kieler Landwirtschaftsministerium mit. Zwei Tiere wurden gefunden. Ursprünglich stammen sie aus Polen. In Taiwan und den USA sind genmanipulierte Zierfische, Zebrabärlinge und Japan-Reiskärpflinge, schon seit längerem im Handel. Mittels eines Quallen-Gens, das ein grün fluoreszierendes Protein bildet, sind die Farben verändert worden. Bei einigen Fischen wurde ein Korallen-Gen für ein rot fluoreszierendes Eiweiß eingeschleust. Das Kieler Landwirtschaftsministerium betonte „ausdrücklich“, dass die Tiere keine Gefahr darstellten. Es musste eingreifen, weil für die Gentech-Tiere keine „formale Genehmigung für den Bereich der EU“ vorläge, heißt es. „Die transgenen Tiere sind an ihrer unnatürlichen Farbe erkennbar“, gab der ZZF bekannt. Normalerweise sind Zebrabärlinge blau-weiß gestreift. Die gentechnisch veränderten Tiere hingegen schimmern neongelb, grün oder rot. Der Verband fordert die Fachgeschäfte auf, die verbotenen Tiere sofort ihren Lieferanten wieder zurückzugeben.
WOLFGANG LÖHR
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