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Vegetarierbund-Frau über Ehec"Schuld ist wieder der Fleischkonsum"

Das Problem der Ehec-Bakterien rührt aus der Tierhaltung für die Fleischindustrie, sagt Veganerin Silke Bott. Sie rät, weiter Obst und Gemüse zu essen, nachdem man es gründlich gewaschen hat.

Bauer schreddert Salat aufs Feld: "Es existieren bisher ja überhaupt keine Informationen darüber, auf wie vielen Flächen Gülledüngung eingesetzt wird." Bild: dpa
Eva Völpel
Interview von Eva Völpel

taz: Frau Bott, essen sie gerade noch Rohkost?

Frau Bott: Natürlich. Das Robert-Koch-Institut sagt ja nur, dass man Salat, Tomaten und Gurken meiden und nicht roh essen soll, wenn man in Norddeutschland lebt. Es gibt darin viele Wenns. Ich gehe also mit gesundem Menschenverstand ran: Ich wasche mein Gemüse und achte auf die Hygiene, wie es das Robert-Koch-Institut empfiehlt, für mich reicht das aus.

Wer dachte, ich lebe gesund, kaufe nur Bio ein und ernähre mich vegetarisch, der wird gerade mit einer herben Enttäuschung konfrontiert, oder?

Bild: privat
Im Interview: 

SILKE BOTT, 28, leitet beim Vegetarierbund Deutschland (Vebu), 1892 gegründet, die Kampagne „Donnerstag ist Veggietag“. Mit 17 Jahren hat sie aufgehört Fleisch zu essen, vor sechs Jahren wurde sie Veganerin.

Ja. Als vegetarisch lebender Mensch kann man sich gerade sehr aufregen. Denn wieder stammt das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit ja von den Tieren und der Tierhaltung für die Fleischindustrie. Denn nur über die Ausscheidungen von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen und das Düngen mit diesen Ausscheidungen sind die Erreger wahrscheinlich auf die Felder gelangt. Die Ursache liegt also erneut beim Fleischkonsum. Salat und Gemüse, die nicht in Berührung mit Fäkalspuren kommen, sind frei von Ehec-Erregern. Außerdem kann man von ihrem Konsum auch keine Salmonellen bekommen.

Was kann man also tun? Schließlich ist die Gülledüngung auch im Biolandbau nicht verboten, oder?

Ja, sie ist möglich. Es gibt allerdings bio-veganen Landbau, der ganz ohne Gülledüngung auskommt. Aber diese Modelle existieren kaum, und die Verbraucher haben wenig Möglichkeiten, solches Gemüse zu kaufen.

Wie soll man als Verbraucher überhaupt heraus bekommen, ob mein Gemüse mit Fäkalien gedüngt wurde?

Das ist schwer. Es existieren bisher ja überhaupt keine Informationen darüber, auf wie vielen Flächen in der Landwirtschaft in Deutschland Gülledüngung eingesetzt wird. Es wird in NRW mit Gülle gedüngt, aber nur Getreide, Mais und Raps, kein Gemüse. Gleichzeitig liest man dann, dass Düngung mit Kompost bei Gemüse erlaubt ist – und dass Gülle auch als Kompost bezeichnet werden kann.

Bei den Fleischskandalen – Schweinepest oder BSE – gab es große Kritik an den Vertriebswegen: Verbraucher können kaum nachvollziehen, woher das Fleisch kommt. Sieht das denn bei Gemüse oder Obst anders aus?

Heute kann man im Supermarkt Gemüse und Obst kaufen, das aus der ganzen Welt kommt. Im Zweifelsfall verbreiten sich dann auch Krankheiten möglicherweise über die ganze Welt, wenn etwas verseucht ist, wie das bei den Fleischskandalen der Fall war. Die Angaben im Supermarkt reichen bei weitem nicht aus: Dort steht ja meistens nur, dass die Tomaten aus Spanien oder den Niederlanden kommen. Aber aus welcher Region, ob aus dem Gewächshaus oder nicht, wie das Gemüse behandelt wurde, darüber erfährt man nichts. Es ist also immer besser, regional einzukaufen, am besten bei einem Bio-Bauern, den man kennt und wo man weiß, dass er vernünftig produziert. Auch die CO2-Bilanz fällt deutlich besser aus, wenn die langen Transportwege entfallen.

Sie werben für die vegetarische Lebensweise – rufen bei Ihnen jetzt besorgte Bürger an, die nicht mehr wissen, was sie noch essen sollen?

In der Tat. In der Öffentlichkeit wird leider auch wenig differenziert, es heißt in vielen Medien, man solle gar kein Gemüse mehr essen. Das ist übertrieben. Bei uns hat sich jemand gemeldet, der ißt jetzt gar kein Obst oder Gemüse mehr. Das geht völlig in die falsche Richtung. Der Vebu rät weiterhin, Obst und Gemüse zu essen. Man muss es waschen und normale Hygienemaßnahmen einhalten, dann ist man kaum in Gefahr, über die Ernährung mit Ehec-Erregern in Kontakt zu kommen.

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36 Kommentare

 / 
  • GK
    Goerg Keckl

    Welche böse Satire: Da sagt Frau Bott: "Es gibt allerdings bio-veganen Landbau, der ganz ohne Gülledüngung auskommt. Aber diese Modelle existieren kaum, und die Verbraucher haben wenig Möglichkeiten, solches Gemüse zu kaufen." Nun die Sprossen waren bio-vegan, der Sprossenbetrieb ein bio-veganer Pionier.

  • S
    Serendipity

    O jeee. Ich bin selber Veganerin, aber was diese Dame hier ablässt, ist wohl mehr als gefährlich und fahrlässig.

     

    Solange die Ursachen noch vollkommen im Dunkeln liegen, zu raten, dass ein einfaches Waschen des Gemüses ausreiche, um eine Infizierung zu vermeiden, zeugt von erheblicher ideologischer Verblendung.

     

    Im besten Fall möglicherweise nur von Dummheit, aber auch das ist nicht entschuldbar, wenn man sich entschließt, öffentlich aufzutreten und Interviews zu geben.

     

    Daher die Bitte an Frau Bott: Bitte informieren Sie sich in Zukunft gründlich und ausführlich, bevor Sie solche Statements verkünden.

     

    Falls irgend eine krude Ideologie dahinter stecken sollte (Universelles Leben?), umso schlimmer.

     

    Bei aller Kritik an Massentierhaltung, übermäßigem Fleischkonsum in unserer Gesellschaft und ökologischen Aspekten (Überproduktion, Abholzungen, fahrlässiger Einsatz von Gentechnik etc.), die für eine vegane Ernährung sprechen, sollte man doch bitte noch eine gewisse Objektivität und Zugänglichkeit zu wissenschaftlichen Ergebnissen im Auge behalten.

     

    Vegane Ernährung ist nicht "natürlich". Eine Supplementierung, zumindest von Vitamin B 12, wenn nicht in manchen Fällen auch von Vitamin D, Eisen oder Zink, kann sich ergeben.

     

    Veganer verzichten zu einem sehr großen Teil aus ethischen Aspekten auf tierische Nahrung und müssen daher mit ein paar Konsequenzen leben. Das ist in einem reichen Land wie Deutschland normalerweise keine Problem.

     

    Nur: Die vegane Lebensweise als per se natürlicher, besser, gesünder und erhabener darzustellen ist dumm und gefährlich!

  • E
    Elisabeth

    1. Haben nicht alle der Betroffenen rohes Gemüse gegessen - un dgekochtes Gemüse ist eh ungefährlich.

    2. Hat man die Frauen leider nur über ihren Verzehr befragt. Fragte man auch, was sie zuvor für die Familie zubereitet hatten? Leicht gehen durch Fleischzubereitung Keime auf das Gemüse über. Salmonellen, resistente Campylobakter, MRSA können so übertragen werden und fordern alljährlich viele Todesopfer!

    3. Resistenzen (es handelt sich ja um einen antibiotikaresistenten, besonders aggessiven EHEC) entstehen nicht im Bioanbau, wo Antibiotika nur in Ausnahmefällen gestattet sind, sondern in der Intensivtierhaltung.

    4. Auch Mutationen zu höherer Pathogenität finden wegen des erleichterten schnellen Wirtswechsels eher in der Massentierhaltung statt.

     

    Fazit: Kurzfristig mögen Gemüsewarnungen sinnvoll sein - langfristig ist eine Umstellung der Tierhaltung nötig!

  • KH
    Karin Haertel

    Mal wieder eine tyspische Ansage, die den ums UeberlebEn kaempfendEn Infizierten, deren Angehoerigen und Freunden ungemein "hilfreich" ist. Wer sagt denn, dass die Erkrankten Fleischfresser sind´? Sind es nicht die Bauern, die die als Guelle bezeichnete Schei... der Tiere zur besonderen Fruchtbarkeit auf ihre Felder bringt, damit die Rohkost dieser Dame gut waechst? Na dann, guten Appetit!

  • G
    grafinger

    So so, "Ken", Du weist also dass "in Deutschland ... in freier Wildbahn kommt so ein Tier (wild lebende Wiederkäuer) also nicht vor".

    Vielleicht, lieber "Ken" solltest Du Dich erst einmal über die zoologische Unterordnung der Wiederkäuer und ganz besonders über deren Familien informieren bevor Du Deinen offensichtlich unqualifizierten Kommentar zu einem Thema jenseits Deines geistigen Horizontes abgiebst.

    Oder geh' doch einfach mal in den Wald!

  • K
    Ken

    Naja, jetzt dabei an eine neue form des Terrorismus zu denken ist doch der falsche Ansatz. Es wird aber einige geben die andirekt verschwörungstheorien denken.

  • BW
    Bernd Wehner

    Tabu Thema Anschlag!

    Was ist eigentlich, wenn eine Terrorzelle

    gerade den besten Weg eines Anschlags

    auslotet?

    Schon vor Monaten wurde darüber berichtet,

    dass z.B. Restaurants und deren Büffets,

    lohnende Ziele sein können.

    Wenn Terroristen so punktuell vorgehen,

    kann EINE Infektuonsquelle nie gefunden werden.

    Wir betreiben aber aus Angst die gegenseitige

    Beschuldigung.

  • E
    EHEC-Front

    ich wollte schon immer Teil einer Terrorbande sein.

     

    Kinder heute gibts Schnitzel zum Mittag !

  • IN
    Ihr NameAchim

    Das beste ist bio-veganischer Anbau...

    Aber der ist ja leider soooo selten.

     

    Warum wohl? Ganz einfach:

    Man kann nicht immer nur Nährstoffe vom Acker runterholen, aber keine wieder ausbringen!

    Und jeder, der was anderes behauptet, hat keine Ahnung von der Materie!

     

    Früher in der "guten alten Zeit" kamen die "Ausscheidungen" der Menschen, die das Zeug gegessen haben, auch wieder auf die Fläche.

    Da war das Ganze kein Problem. Seit das Ganze aber über Klärwerke herausgefiltert und dann verbrannt werden muß, muß eben zugedüngt werden. Entweder über Mineraldünger, der ja nicht "bio" ist, oder über tierische Ausscheidungen. Das Problem der Entstehung und Verbreitung von Krankheiten war damals allerdings auch auf keinen Fall besser.

     

    Und von einer Gülleverkappung bzw. -entsorgung zu reden, ist ja wohl auch ein Witz. Schon mal was von Düngeverordnung und Düngebilanzen, die stimmen müssen, gehört? Gülle ist ein wertvoller Dünger und kein "Abfall", auch wenn es vielen, die etwas gegen Tierhaltung haben, nicht in den Kram paßt.

     

    Das Problem "Überdüngung" gilt viel mehr für viele private Hausgärten. Wo auch noch überdüngt wird ist bei Freilandhaltung, da auf der Auslauffläche meistens nicht mehr viel wächst.

  • HL
    Heribert Lux

    Also Sie dann so: "Fleischindustrie und so, nä" und andere dann so: "Voll ey, nä". Und die Gemüsebauern auch dann so: "Echt Scheiße das" und die Metzger so: "Echt mal".

    Danke Focus!

  • K
    Ken

    "Und gefährlich ist es auch: Niemand weiß derzeit, wie der Ehec-Erreger in die Nahrungskette gekommen ist (vielleicht haben wild lebende Wiederkäuer auf Bio-Gemüse gekackt...), aber die Dame meint, es reicht, Gemüse zu waschen."

     

    Es ist leider nur eine romantische Vorstellung, das man in Deutschland noch wild lebende Wiederkäuer fände, es sind alles sogenannte Nutztiere die auch dafür gezüchtet wurden. In freier Wildbahn kommt so ein Tier also nicht vor, es sei denn es ist ausgebüchst.

  • W
    Wilfried

    Die Gurken, Tomaten und der Salat waren's also nicht.Danke für den Skandal. War auch viel zu einfach die These, roch nach verdeckter Tierindustrie-Propaganda. Esst also weiterhin gewaschenes Obst und Gemüse, das ist sicher.

     

    Bleiben zwei Quellenkreise: Trinkwasser und mit Trinkwasser hergestellte Produkte sowie Tierprodukte. Durch die exzessive Gülle- und Mistverklappung auf den Feldern können die Bakterien unbemerkt ins Trinkwasser eingedrungen sein, insofern ist das Trinkwasserproblem von der Ursache her auch ein tierindustrielles Problem und muss durch Düngemengenbegrenzungsregeln entschärft werden. Die Tierindustrie darf nicht länger unsere Umwelt verseuchen und Menschen vergiften !

  • G
    GEAD

    Ich bin mir schon lange sicher, dass die perverse Fleischproduktion die Lebensmittelskandale verursachen. Die Firma Tönnies verarbeitet täglich - laut TV - ca. 24.000 Tiere zu Fleisch. Wo kommen die eigentlich her? Und die Fleischindustrie propagiert permanent, dass der Mensch Fleisch benötigt. Selbst die Ärzte haben sich dieser Sichtweise angeschlossen. Mein Vater hat 1948 seinen Fleischkonsum auf Null gebracht und ist heute 90 Jahre jung: Er lebt ohne Einschränkungen.

    Für mich ist der Fleischkonsum Schuld an den heutigen Krankheiten und Seuchen.

  • JA
    Jakob A.

    Tierdung war schon immer Düngemittel Nummer 1 der Natur - daher ja auch der Name.

    Das geschieht seither unabhängig davon, ob es Menschen gibt, oder ob diese Tiere gezüchtet oder gegessen werden. Es gibt ja auch Pferdedung, obwohl Pferde hierzulande seltener gegessen werden, sondern nur geschunden.

  • P
    Perr

    Ich frage mich die ganze Zeit warum mich diese Aussagen so sehr an meine Schwester erinnern.

    Deren Aussagen es stets waren, dass man bei Auswahl der richtigen Zigaretten keinen Krebs o.ä. bekommen kann, dass man mit der richtigen Ernährung durchaus gegen radioaktiven Strahlen aus AKW gefeit ist.

    Natürlich steht bei meiner Schwester eine unlogische Ideologie dahinter; ähnliche Unlogik und Ideologie sehe ich hier auch.

    Aber nur zu: Weiter Gemüse essen, die Ärzte werden es dann schon richten und die Gemüsebauern werden es der interviewten danken.

    Es ist schade, dass der sinnvolle Ansatz (weniger/kein Fleisch) genutzt wird um derartigen Unsinn zu verbreiten und damit ggf. Menschen zu gefährden.

  • V
    vic

    Da kann der Fleischfreund noch lamentieren, natürlich trägt die industrielle Tierhaltung und Fleischverarbeitung die Verantwortung für Umweltzersörung wg. des Futteranbaus, und die zahlreichen bisherigen "Schweinereien". Die Düngung der Feldern mit vergifteter Schweinepisse und Rinderkacke geht auf dieselbe Rechnung.

    Ich kaufe mein Gemüse auf dem Wochenmarkt aus heimischen Anbau und Gurken mochte ich noch nie.

    Das alles könnte mir also egal sein, ist es aber nicht.

  • B
    Boris

    "Das Problem der Ehec-Bakterien rührt aus der Tierhaltung für die Fleischindustrie, sagt Veganerin ..."

     

    Hier hab ich aufgehört zu lesen.

  • VI
    Verrat ich nicht

    "Man muss es waschen und normale Hygienemaßnahmen einhalten, dann ist man kaum in Gefahr, über die Ernährung mit Ehec-Erregern in Kontakt zu kommen."

     

    Endlich mal lese ich so einen Satz: Gemüse vor den Verzehr zu waschen ist für mich das normalste auf der Welt. War echt schockiert, dass das so viele nicht machen.

     

    Endlich, seit langen, mal wieder ein Interview in der Taz, dass ich gelungen finde. Sachlich und kurz gehalten.

     

    Gruß,

     

    ein weder Veganer, noch Vegetarier, der trotzdem gerne Gemüse und Obst ist. Auch jetzt!

  • P
    Paul^

    War es nicht möglich einen andere Bezeichnung als "Vegetarierbund-Frau" zu finden?

  • M
    mrfrosty

    liebe journalisten-frau,

     

    wasndasfürnebekloppteüberschriftvondemartikel?gehtesdennnoch?

     

     

    herzliche grüße,

     

    der kommentarschreiber-mann

  • IS
    Ich schon wieder

    Zitat: "Denn *nur* über die Ausscheidungen von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen und das Düngen mit diesen Ausscheidungen sind die Erreger *wahrscheinlich* auf die Felder gelangt."

     

    Fantastisch, diese kompetenten Aussagen: "nur" und "wahrscheinlich" in einem Satz ... ;)

  • H
    h.yurén

    die vegetarierin silke bringt es auf den punkt: weil die griller und sonstigen fleischvertilger die massentierhaltung verursachen, müssen die gemüseproduzenten und -konsumenten leiden, von den kranken und toten nicht zu reden.

    die empfehlung, bioprodukte regional und saisonal zu kaufen, ist ebenso treffend.

    aber eine sache, eine ursache für viel zu viele skandale in landwirtschaft und nahrungsmittelhandel hat silke nicht ins kalkül gezogen: die mangel- und lückenhaften kontrollen der produzenten und händler. städte und gemeinden sparen da an der falschen stelle. das wird von skandal zu skandal, von gift zu gift sehr teuer. bezahlen darfs die allgemeinheit, d.h. die steuerzahler. leider ist das kind dann längst im brunnen.

  • D
    deviant

    Nicht nur EHEC ist ein Nebenprodukt der Viehwirtschaft; ein Großteil der Krankheiten, die uns heute plagen, angefangen bei der einfachen Erkältung, konnten erst durch Haltung von Vieh entstehen und durch die Nähe zum Menschen auf diesen überspringen.

     

    EHEC ist nur deshalb seit Jahren und Jahrzehnten ein Problem mit vielen Opfern, weil es in Millionen Rindern "schläft", um anschließend wieder beim Menschen auszubrechen.

  • HK
    Hr. Klein

    ...Denn wieder stammt das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit ja von den Tieren und der Tierhaltung für die Fleischindustrie...

     

    Und die Liste der Probleme, die aus dem ungehemmten Fleischkonsum der Industriegesellschaften resultiert, ist sehr lang.

     

    Ich muss zu meiner Schande gestehen das ich aktuell noch Fleisch esse.

    Man ist ja versucht dieses Laster als Lust zu deklarieren.

     

    Aber den Akt, totes Fleisch zu essen, kann jeder gesunde Menschenverstand eigentlich nur als Perversion einstufen.

     

    Gruß Klein

  • J
    Josha

    ,,Denn wieder stammt das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit ja von den Tieren und der Tierhaltung für die Fleischindustrie. Denn nur über die Ausscheidungen von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen und das Düngen mit diesen Ausscheidungen sind die Erreger wahrscheinlich auf die Felder gelangt. Die Ursache liegt also erneut beim Fleischkonsum.''

    Da sollte man nicht vergessen, dass auch für Vegetarier Tierhaltung betrieben wird. Die Ursache liegt also nicht nur bei Fleischkonsumenten, sondern bei allen, die Produkte tierischen Ursprungs essen. Die Zeit, in der Vegetarier wider besseren Wissens als ,,gut'' dargestellt werden, sollte endlich vorbei gehen.

    Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass es Frau Bott als Veganerin (Daumen hoch) beim Vebu aushält...

  • FK
    Fritz Klamm

    So ein ärgerlicher Schwachsinn!

     

    Die Veganer-Funktionärin klärt kein bisschen über die durchaus dramatische Lage durch Ehec-Erreger auf, sondern gibt nur ideologisches Zeug zum besten. Was soll das?

     

    Und gefährlich ist es auch: Niemand weiß derzeit, wie der Ehec-Erreger in die Nahrungskette gekommen ist (vielleicht haben wild lebende Wiederkäuer auf Bio-Gemüse gekackt...), aber die Dame meint, es reicht, Gemüse zu waschen.

     

    Wenn man keine Ahnung hat, sollte man Ratschläge vermeiden; vor allem wenn es um wirklich ernste Dinge geht. Denn anders als bei anderen Lebensmittelskandalen - von verseuchter Babymilch in China abgesehen - geht es bei Ehec wirklich um Leben und Tod. Und dabei wirken peinliche Trittbettfahrerinnen wie die Veganer-Funktionärin absolut fehl am Platz.

     

    Viele Grüße

     

    Fritz Klamm, Berlin-Friedrichshain

  • P
    Paria

    Tja, wie sagte schon der kluge Albert Einstein: "Nichts wird der menschlichen Gesundheit so sehr nützen und die Chancen für das Überleben auf der Erde so sehr erhöhen wie die Evolution zu einer vegetarischen Ernährungsweise."

     

    Vielleicht werden wir's irgendwann auch mal kapieren...

  • D
    Dominik

    Ich esse gerne Fleisch und empfinde Veganern gegenüber nichts als Verachtung.

  • A
    Albahar

    Nachdem die deutsche Medias vier Tage lang über den mutmasslichen Schuld der spanischen Gurken an den Ehec-Erkrankung gesprochen haben, hat gestern die deutsche Regierung bekannt gegeben, dass es tatsächlich nicht so war. Spanien ist also für deutsche Medias nicht mehr die Rede wert aber keiner hat den Fehler offen bekannt, der Verluste für die spanische Landwirtschaft in Wert von Milliarden verursacht hat und es weiter machen wird...Der Druck der deutschen Regierung auf den spanischen Angelegenheiten wird langsam unerträglich. Wie lange wird die deutsche Regierung uns weiter schäden?

     

    Jose Antonio.

  • M
    Mary

    Ja nee, is klar. Endlich trifft es auch mal die ganzen Vegetarier und nu sind wir Fleischesser wieder Schuld :D

  • F
    FMH

    Hat es jetzt nicht schon geheissen, das waschen nichts bringt, da die Bakterien ins Innere des Gemüses wandern?

  • A
    anonym

    Das mit dem CO2 stimmt aber nach verschiedenen Studien nicht, wenn jeder "Öko" dann mit seinem Auto zum Bauern fährt, viel weiter als er zum Supermarkt gefahren wäre(oder hier sogar gelaufen wäre...) . Denn ein sehr großer Anteil am CO2 Ausstoß hat die letzte Meile.

  • E
    Ebola

    EHEC ist nicht gleich Escherichia coli, die Coli-Bakterien, die normalerweise in Wiederkäuern leben. EHEC ist eine Veränderung und das derzeit grassierende Bakterium wohlmöglich eine agressive Mutation, von der bisher niemand weiß, woher sie kommt.

    Hält dieser Escherichia coli Stamm jedoch in großem Umfang Einzug in die Wiederkäuer-Population z.B. in Deutschland, dann haben vor allem die Bio-Betriebe ein Problem, denn dort ist alles sehr nahe beieinander. Vieh- und Milchwirtschaft, Gemüse- und Obstanbau, Freizeit, Besuch und Einkauf. Alles was bisher ein kreislaufender Kosmos war, wird durch EHEC bedroht.

  • M
    Mett

    Es gibt gute Gründe, den Fleischkonsum zu reduzieren oder gar ganz einzustellen. Aber wer glaub, dass mit dem Umstieg auf vegetarische oder vegane Ernährung die Landwirtschaft ökologischer wird, unterliegt einem Trugschluss.

  • A
    AnonymerFleischesser

    War mim Fahrrad im Schlosspark unterwegs, dort haben paar Jugendlich Leute mit Gurkenscheiben beworfen. Ich bin fast vom Fahrrad gefallen vor lachen. Die Leute fandens irgendwie nicht so lustig, paar hatten Handy draussen und 110 gewählt, waren sicher Vegetarier.

  • S
    Sven

    Liebe taz - seid Ihr gaga? Wen interessieren den die Meinung von Vegetariern, wo die Wissenschaft insgesamt keine Antworten hat (leider).

     

    Kommt als nächstes ein Interview mit dem Mann vom Mond?