Van Nistelrooy wechselt zum HSV: Das Weltstarschnäppchen

Schon am Montag trifft der Weltklasse-Fußballer Ruud van Nistelrooy in Hamburg sein. Er wechselt ablösefrei aus Madrid und soll Hamburg in die Champions League schießen.

Der neue Star in Hamburg? Ruud van Nistelrooy. Bild: reuters

DORTMUND dpa | Der Hamburger SV nimmt Kurs auf die Champions League - zumindest was die Transferpolitik betrifft. Die gute Nachricht vom ablösefreien Wechsel des Niederländers Ruud van Nistelrooy aus Madrid half über das schlechte Spiel und den sportlichen Rückschlag im Kampf um den Einzug in die europäische Fußball-Königsklasse hinweg.

Nicht mit großem Pathos, sondern eher beiläufig bestätigte Trainer Bruno Labbadia am Samstagabend im Anschluss an das schmerzliche 0:1 (0:1) beim Bundesliga-Rivalen Borussia Dortmund die Unterschrift des Weltstars unter einen bis 2011 datierten Vertrag: "Es war nicht schwer, ihn zu verpflichten. Er hat sich schnell entschieden, bei uns zu spielen."

Aus Sorge, den avisierten internationalen Platz in einer von großem Verletzungspech begleiteten Saison noch zu verspielen, nutzten die Norddeutschen die sich bietende Schnäppchen-Chance. Nach knapp zweiwöchigen Verhandlungen verkündeten beide Seite am Samstag Vollzug. "Alle haben mir dazu geraten, nach Hamburg zu gehen", sagte van Nistelrooy, der beim HSV nach Rafael van der Vaart, Nigel de Jong und Co. die Liste der niederländischen Nationalspieler fortsetzt.

Die ersten Reaktionen aus der Mannschaft waren positiv. Selbst Mladen Petric, der in van Nistelrooy einen neuen Konkurrenten im Kampf um einen Stammplatz im Angriff hat, begrüßte den Deal: "Über die Qualitäten eines solchen Spielers braucht man nicht zu diskutieren. Jeder weiß, dass er ein Weltstar ist."

Angesichts der beeindruckenden Vita des zuletzt verletzungsanfälligen Dauerläufers konnte der HSV nicht widerstehen. Schließlich ist van Nistelrooy der einzige Spieler, der in drei europäischen Top-Ligen Torschützenkönig wurde. Für Real traf er in 97 Spielen 64 Mal, bei Manchester United erzielte er in 150 Spielen 95 Treffer und bei seinem Heimatverein PSV Eindhoven kam er in 67 Partien auf 62 Tore. In der Champions League traf er in den Jahren 2002, 2003 und 2005 am häufigsten.

"Ich bin sehr glücklich, dass alles geklappt hat und freue mich sehr auf Montag, wenn ich nach Hamburg komme. Der HSV ist ein toller Verein mit großen Ambitionen. Und große Ambitionen habe ich auch", sagte van Nistelrooy auf der HSV-Homepage. Doch der Transfer des 33 Jahre alten Stürmers, der in Hamburg ein üppiges Gehalt kassieren dürfte, birgt auch Risiken. Denn ohne dessen gesundheitliche Probleme hätte Real kaum die Zustimmung gegeben, die bis zum Saisonende vorgesehene Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.

Nach einer Meniskusoperation im November 2008 musste van Nistelrooy zehn Monate pausieren. Deshalb kam der Angreifer, dessen Knie wieder vollständig hergestellt sein soll, in dieser Saison bei den "Königlichen" erst einmal zum Einsatz. Sie würden aber wissen, dass der Transfer auch Probleme mit sich bringe, "weil der Spieler natürlich noch nicht topfit ist", bekannte Labbadia.

Doch die Aussicht, nach van der Vaart wieder einen absoluten Topstar an die Elbe zu locken, war zu groß. Zumal van Nistelrooy auch in der Europa League, in der am 12. Mai im eigenen Stadion das Finale stattfinden wird, spielberechtigt ist. Zunächst gilt es aber, den 64-maligen Nationalspieler, den seit Wochen eine Zerrung plagt, wieder fit zu bekommen. Denn als kurzfristige Hilfe steht der Niederländer nicht zur Verfügung. "Für unser Spiel gegen Wolfsburg ist er noch keine Wahl. Wir müssen bei ihm erst einmal Aufbauarbeit leisten", sagte Labbadia.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.