: Vache und Waschzwang
Tief bis über alle Waden
Steht la vache in ihren Fladen
Fühlt sich dabei höchst bequem
Doch dann gibt es ein Problem:
La vache ist scharf auf einen Stier
Sie winkt dem Tier: Komm her zu mir!
Der Stier, der stiert. La vache geniert
Sich ein wenig, weil beschmiert.
Doch sie denkt: Das bißchen Dung
Macht ihm nichts. Ich bin ja jung!
Das Auge aber baggert mit
Der Stier denkt nur: Igittigitt!
Er verweigert seine Gunst –
La vache hat einen bösen Dunst.
La vache entwickelt strenge Gase
Puuh – die Kuh rümpft selbst die Nase.
Verzweifelt steht la vache am Hang
Vor dem Waschen wird ihr bang
Es nutzt ihr nichts – sie muß zur Quelle
Zum Vollbad in die Wasserstelle
Sie bürstet, scheuert sich, und schnell
Steht da la vache wie neu im Fell
Ein paar Tropfen Vacheparfüm
Und der Stier kommt ungestüm
Angestürmt, so wie er sollte
Wie la vache das haben wollte.
Die Stimmung schwenkt von Moll nach Dur
Dieses nennt man auch l'amour.
La vache – zufrieden – merkt sich gut:
Vache braucht Waschzwang, und sie muht:
„C'est si bon“ und muht „Je suis
La Waschzwang-vache, la vache qui rit.“
Wiglaf Droste
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