■ VERHÜTUNGSMITTEL: „Pille auf Krankenschein“
Bonn/Schwerin. Als erstes CDU-regiertes Bundesland führt Mecklenburg-Vorpommern die kostenlose „Pille auf Krankenschein“ ein. Wie Sozialminister Klaus Gollert (FDP) berichtete, will die Landesregierung damit aus sozialen Gründen die früher in der DDR geltende Regelung fortsetzen. Sie solle aber zunächst bis Ende dieses Jahres befristet sein. Wenn sich bis dahin keine bundesweite Regelung in dieser Frage abzeichne, werde man in Mecklenburg-Vorpommern die kostenlose Pille weiter beibehalten, aber dann auf bedürftige Frauen beschränken. Die vom Land zu tragenden Kosten für dieses Jahr bezifferte der Minister auf fünfzehn bis siebzehn Millionen Mark. Eine entsprechende Regelung hatte bereits das SPD-geführte Brandenburg beschlossen. Kritik übte der FDP-Politiuker an dem von der FDP-Bundestagsfraktion eingebrachten Entwurf zur Neufassung des Paragraphen 218 wegen der darin enthaltenen Pflichtberatung. Klaus Gollert wandte sich gegen jede Form von Zwangsberatung und betonte, da jede Frau vor einer Abtreibung einen Arzt konsultieren müsse, finde ohnehin eine Beratung statt. Die Entscheidung über den Abbruch einer Schwangerschaft müsse allein bei der Frau liegen.
STASI
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