piwik no script img

Urteil zum DieselfahrverbotFrankfurt wird Vorreiter

Die größte hessische Stadt bekommt ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Nach dem Urteil der Verwaltungsrichter kann nur so die Luft am Main rasch sauberer werden.

Bald wird die Luft am Main wohl sauberer Foto: dpa

Wiesbaden dpa | Die Stadt Frankfurt muss ein Dieselfahrverbot für sauberere Luft einführen. Das hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden am Mittwoch nach einer mündlichen Verhandlung entschieden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte wegen der Überschreitung von Stickoxidgrenzwerten geklagt. Frankfurt ist die erste Stadt in Hessen mit einem Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Der neue Luftreinhalteplan soll zum 1. Februar 2019 in Kraft treten.

Die Klage der DUH richtete sich gegen das Land, das für die Fortschreibung der Luftreinhaltepläne in den hessischen Städten verantwortlich ist. Die Pläne müssen dafür sorgen, dass die Stickoxidgrenzwerte auf Dauer und sicher eingehalten werden. Nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts für ein Dieselfahrverbot in Frankfurt muss das Land nun dafür sorgen, dass dieses auch umgesetzt wird. Dazu muss der Luftreinhalteplan für die Stadt entsprechend ergänzt werden.

Die Umwelthilfe hat insgesamt wegen der Überschreitung von Stickoxidgrenzwerten in vier hessischen Städten geklagt. Neben Hessens größter Stadt Frankfurt sind das Darmstadt, Wiesbaden und Offenbach. Die Umwelthilfe hatte die Klage damit begründet, dass die Grenzwerte nur durch eine rasche Umsetzung kurzfristig wirksamer Maßnahmen wie Fahrverbote für schmutzige Dieselfahrzeuge eingehalten werden könnten.

Die Luftverschmutzung durch Stickoxide kann dazu führen, dass etwa Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgelöst oder verschlimmert werden.

Bundesweit gibt es bereits in Hamburg ein Dieselfahrverbot in zwei besonders betroffenen Straßen der Hansestadt. In Stuttgart sollen ab Jahresbeginn 2019 Fahrverbote ebenfalls für ältere Dieselfahrzeuge gelten. Zuvor hatte das Bundesverwaltungsgericht geurteilt, dass Dieselfahrverbote in Städten grundsätzlich zulässig sind.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

7 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich wusste doch, der Benziner war neh gute Idee.

    • @Sven Günther:

      Sorry, aber glauben Sie das wirklich?



      Als nächster sind die restlichen Verbrenner dran. Und danach die Stromer und danach findet sich auch noch etwas. Die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird wartet schon.



      Da weiterhin mit falschen Aussagen und Unwahrheiten Umweltpolitik betrieben wird und die Lobby der reichen Saubermänner ungebrochen ist, hört der Spuk erst dann auf, wenn aus allen Städten Luftkurorte geworden sind.

      • @DerWoNixWeiss:

        "Als nächster sind die restlichen Verbrenner dran. Und danach die Stromer und danach findet sich auch noch etwas."



        Das wäre was! Wüsste auch nicht, dass Autos aus Nichts gebaut werden ;) Will sagen Ökosystem einschließlich dessen Verhältnis zum Klimawandel und natürliche Ressourcenvorkommen haben ihre Grenzen.

  • Ui, da werden sich aber die Fahrer ( Mehrheit ) bezinbefeuerter hochmotorisierter Monster- SUV`s, Sportwagen und Riesenlimusinen mächtig freuen, die von Stau zu Stau mit Durchschnittstempo 20 röhren und die Städe immer mehr verstopfen, daß sie natürlich nicht die Luft verschmutzen sondern nur die bösen Dieseldreckschleuderfahrer.



    Da hat unsere Regierungsverwaltung ja mal richtig was für die Umwelt getan.

  • Da werden sich die Bankster in Frankfurt aber freuen... wenn ihre dicken Dienstwagen plötzlich nicht mehr zugelassen sind. Die Heerscharen von weniger üppig bezahlten Normal-Arbeitskräften nimmt dort sowieso meist die Öffentlichen Verkehrsmittel. Wie in jeder Großstadt.

    Allerdings haben die Bankster eine starke Lobby. Wetten, dass es bald zahlreiche Ausnahmegenehmigungen gibt?

    • @Läufer:

      Für Bankster wird das keine Auswirkungen haben, die zahlen ihren Kunden einfach weniger Zinsen/Rendite und lassen sich auf Firmenkosten nen neuen Beziner kaufen. Ein Problem hat (wie immer) der Mittelstand und "der Bürger", die aus Kostengründen Diesel-Fahrzeuge benutzen, um zum Kunden oder zur Arbeit zu kommen.



      Danke CDU/FDP/AfD für euren neo-liberalen Egoismus-Schwachsinn, ihr und die die euch gewählt haben haben uns das eingebrockt!

      • @Franz Georg:

        Äh, nein. Das waren die Grünen & SPD, die aus einem 3 Mann-Betrieb DUH einen erfolgreichen Abmahnverein gemacht haben.