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Urteil im Jalloh-ProzessFreispruch und Geldstrafe für Polizisten

2005 verbrannte der Afrikaner Oury Jalloh angekettet in einer Zelle der Polizei Dessau. Am Montag sprach das Landgericht Dessau einen Beamten frei, ein weiterer zahlt eine Geldstrafe.

Von den Demonstranten vor dem Gericht nicht vergessen: Oury Jalloh. Bild: dpa

DESSAU taz Die Todesumstände des afrikanischen Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle werden nicht mehr genau geklärt werden können. Auch nach 58 Verhandlungstagen im Prozess gegen zwei angeklagte Polizeibeamte vor dem Dessauer Landgericht blieben zum Abschluss der Beweisaufnahme und nach den Plädoyers am Montag entscheidende Fragen offen. So ist nach wie vor ungeklärt, wie der Brand in der Zelle des Dessauer Polizeireviers überhaupt ausbrach, in der der 23-jährige Afrikaner nach seiner Inhaftierung qualvoll starb.

Oberstaatsanwalt Christian Preißner stellte in seinem Plädoyer das Geschehen lediglich als "tragischen Unglücksfall" dar. Die Staatsanwaltschaft beantragte gegen den ehemaligen Dienstgruppenleiter des Dessauer Polizeireviers Andreas S. eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 40 Euro. Ihm wird fahrlässige Tötung durch Unterlassen vorgeworfen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wie auch der Nebenklagevertreter hätte Jalloh gerettet werden können, wenn S. nach Ausbruch des Brandes in der Zelle schneller Rettungsmaßnahmen eingeleitet hätte. Der zweite angeklagte Polizist wurde freigesprochen.

Am Morgen des 7. Januar 2005 dieses Tages brachte die Polizei den Asylbewerber aus Sierra Leone, der schon seit 1999 in Dessau lebte, in das Polizeirevier der Stadt. Frauen der Stadtreinigung hatten sich von dem stark alkoholisierten Afrikaner belästigt gefühlt und die Polizei gerufen. Mit etwa drei Promille Alkohol im Blut leistete er heftigen Widerstand gegen die Beamten. Sie schnallten ihn deshalb in einer Zelle an Händen und Füßen auf einer Pritsche fest. In dem gekachelten Raum befanden sich außer der schwer entflammbaren Matratze, auf der Jalloh lag, keine weiteren Gegenstände.

Eine Viertelstunde vor Ausbruch des Brandes kontrollierten Polizeibeamten die Zelle des Inhaftierten.

Erst gegen Ende des Prozesses tauchte der Verdacht auf, dass der Mitangeklagte Polizist Hans-Ulrich M. dabei sein Feuerzeug in der Zelle verloren haben könnte. Dienstgruppenleiter Andreas S. ignorierte kurz darauf zunächst das zweifache Anschlagen des Brandmelders aus dem Zellentrakt im Keller, weil dieser schon mehrfach Fehlalarme ausgelöst hatte. Die Wechselsprechanlage war leiser gestellt worden, weil sie Telefongespräche störte. Erst ungewöhnliche "plätschernde" Geräusche der Wechselsprechanlage, Hilferufe des Afrikaners und ein Anschlagen des Lüftungsmelders bewogen Andreas S. zum Eingreifen. Versuche, in die Zelle einzudringen und Hilfe zu leisten, scheiterten an der heftigen Rauchentwicklung. Jalloh verstarb nach späteren Gutachten binnen weniger Minuten an einem Hitzeschock.

Wie konnte ein Feuerzeug in die Zelle gelangen, dessen Reste bei der verbrannten Leiche gefunden wurden? Entzündete der Afrikaner möglicherweise selbst die Matratze, auf der er gefesselt lag? Diese Frage blieb zum Prozessabschluss offen.

Auch deshalb die drei Nebenklagevertreter eine Mitschuld des Dienstgruppenleiters am Tode Jallohs. Auf dem Weg in den Keller habe er mindesten zwei bis drei entscheidende Minuten verloren, so Rechtsanwalt Felix Isensee. Er schloss "andere Möglichkeiten der Selbstentzündung" aber ausdrücklich nicht aus.

Die etwa 40 Demonstranten vor dem Gerichtsgebäude, darunter viele Afrikaner und Mitglieder der Jalloh-Gedenkinitiative, riefen es noch deutlicher: "Oury Jalloh - das war Mord!"

Während Oberstaatsanwalt Preißner für Brandstiftung "nicht den geringsten Anhaltspunkt" sah, ist das Misstrauen der Afrikaner und von Flüchtlingsorganisationen wie "The Voice Refugee Forum" durch den Prozessverlauf stetig gewachsen. Sie fordern eine unabhängige Kommission, die nun den Prozessverlauf untersuchen soll. Salion Jalloh, der Bruder des Verstorbenen, nannte den Prozess eine "Farce". "Alle wissen, dass Oury umgebracht worden ist", ließ der Vater des Verstorbenen über seinen Prozessvertreter ausrichten. Selbstmordabsichten hatten bereits die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage bei einem so lebensfrohen jungen Menschen ausgeschlossen.

Vorwürfe richten sich weniger an das Gericht als an die Polizei, deren Geist und Verhalten in Sachsen-Anhalt durch das Verfahren einmal mehr ins Zwielicht geraten ist. "Der Fall strotzt von Versäumnissen und Schlamperei", ließ sich der Vorsitzende Richter Steinhoff sogar einmal zu einer Bemerkung hinreißen. Nebenklagevertreter Isensee sprach vom "Korpsgeist der Polizei", der dazu führte, das Zeugen "gemauert und gelogen" hätten. Amnesty International schrieb von "Organisierter Verantwortungslosigkeit".

Unterdessen haben die Nebenkläger Ggegen den Bereitschaftsarzt Dr. B., der Oury Jalloh vor seiner Einlieferung in die Zelle untersuchte, Strafanzeige gestellt. Nach ihrer Ansicht hätte der Afrikaner in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Die Umstände seiner Verhaftung, die im Prozess keine Rolle spielten, sprach Anwältin Regina Götz in Vertretung der Mutter an. Hinter den drastischen Maßnahmen gegen den Afrikaner stecke ein "institutioneller Rassismus". Die Eltern hatten zuvor ein Angebot des Gerichts entrüstet abgelehnt, das Verfahren gegen Zahlung einer Entschädigung von 5.000 Euro durch Andreas S. einzustellen.

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33 Kommentare

 / 
  • JS
    judith sophia kallenbach

    mir hat vor vielen jahren ein kripobeamter das folgende gesagt:

     

    "die asylanten kommen hier an, erzählen inhaltlich alle die gleiche geschichte und wir können zusehen wie wir mit denen fertig werden."

     

    eine andere person im polizeidienst (privat):

     

    "wenn ich den "ignaz bubis" (den damaligen jüdischen zentralratsvorsitzenden) sehe, dann stösst es mir sauer auf, der will doch nur geld vom "kohl" (dem damaligen bundeskanzler)etc...

    der vater der betreffenden person ist kommissar und die grosseltern der betreffenden person hatten jüdisches eigentum arisiert, was bei verbitterten einwohnern im gespräch war.

     

    vor ein paar jahren wurde mir mitgeteilt, dass sich ein polizist (der mir namentlich bekannt ist) gegenüber anderer einwohner "total rechts" geäussert haben soll. der einwohner der mir das erzählt hat, hätte niemals den mut gehabt gegen die person eine aussage zu machen. und ich habe keinerlei beweise!

     

    von angehörigen eines polizisten der OK ist, weiss ich, dass dessen kollegen zum teil rechts eingestellt sind.

     

    und so könnte ich noch stundenlang fortfahren...

     

    den richterlichen freispruch "im namen des volkes" für die beiden polizisten verurteile ich auf`s allerschärfste.

     

    "in meinem namen ist dieses urteil nicht gefallen".

     

    ich empfinde sehr sehr tiefes mitleid für die familie "jalloh", besonders empört bin ich über das angebot der "5000 EURO" für die familie. eine unverschämtheit sondergleichen.

     

    auch der in den kommentaren erwähnte sehr suspekte todesfall des obdachlosen dauert mich sehr.

     

    die meissten polizisten, richter und staatsanwälte in diesem staat, können sich ein beispiel an dem polizeichef von passau nehmen.

     

    meine allergrösste hochachtung für den polizeichef von passau, der sich in vorbildlicherweise gegen alt/neo-nazis und skinheads eingesetzt hat!!!!!!!

    weiter so!!!!!!!

     

    für die beiden polizisten von dessau und den fragwürdigen richter hoffe ich, dass sie die gerechte strafe des Ewigen Richter`s ereilt.

  • N
    N.K.Laus

    Der von "Kommentator" erwähnte Obdachlose starb übrigens 2002 mit Schädelbruch unter Obhut des gleichen Dienstgruppenleiters, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.

     

    Der in Bremen bei dem Brechmitteleinsatz umgekommende Alama Condé, vor 3 Tagen gab es den dazugehörigen Freispruch, vertarb nach dem Koma übrigens auch am 7.1.05 und kam auch aus Sierra Leone.

     

    Das sind schon merkwürdige Zufälle die diese Fälle begleiten.

     

    "baum" muss ich jetzt noch in das Testkästchen eintippen, damit ich den Kommentar abschicken kann.

    Und bei den Urteilen muss ich irgendwie an einen Tannenbaum denken.

  • M
    Michael

    Unfassbar! Dass mich vorausgegangene Fehlalarme davonabhalten, bei erneutem Alarm nicht sofort nachzuschauen, zumal ich eine Person in Gewahrsam habe, ist unverantwortlich. Ein anderes Verhalten habe ich schon im 1.Ausbildungsjahr auf der Polizeischule gelernt!

  • T
    Tess

    Wäre der jugendliche Betrunkene ein weißer Glatzkopf gewesen, dann wäre er in die Ambulanz gebracht worden, zumindest wäre er nicht gefesselt worden.

    Dass ein Mensch verbrennen kann und ein ganzes Revier bekommt nichts davon mit, ist nicht glaubhaft. Ich hoffe, dass allen die zur Verschleierung dieses rassistischen Mordes an einem jungen Menschen, der es sich erlaubt hat, schwarz zu sein und sich zu betrinken und Blödsinn zu machen eines Tages bewußt wird, dass es sich bei schwarzen Menschen nicht um Wesen von einem anderen Planeten handelt, um Untermenschen oder Tiere sondern um Menschen, mit Träumen und Wünschen und nur einem Leben.

    5000,- EUR der Familien anzubieten, ist nichts Anderes als die klassische Form des Blutgeldes aus der Scharia. Diese Beamten müssen aus dem Beamtendienst entfernt werden.

  • L
    Leidkultur

    Unter anderem in Wikipedia habe ich gelesen, dass in Jallohs Körper neben 3 Promille Alkohol auch Kokain nachgewiesen wurde. Sollte das stimmen, sind Alkohol und Kokain natürlich eine "explosive" Mischung. Diejenigen, die einmal mehr unsere Polizei als "fast-Mörder" darzustellen versuchen, sollten sich diese Fakten bei Bewertung des Urteils doch bitte auch vor Augen halten. In dubio pro reo- oder gilt das für deutsche Polizisten nicht?

  • AB
    Angela Brederecke

    Mehr ist ein Migrant auch nicht wert, für den die Kapitalisten keine Verwendung haben!

    Mehr ist auch ein Obdachloser nicht wert!

    Ein Arbeiter ist in einem kapitalistischen Unrechtsregime nicht mehr wert, als für die Reproduktion seiner Arbeitskraft unbedingt erforderlich ist.

    Von daher ist jemand, der seinen Lebensunterhalt im Ausbeutungsprozess nicht selber verdienen kann, für die Herrschenden und ihre Klassenjustiz offensichtlich nur Dreck, der beiseite geschaft werden muss.

  • V
    vic

    Es ist zum kotzen was hier zusammen konstruiert wurde. Ich schäme mich und bitte alle mutwillig misshandelten Gäste um Verzeihung.

    Jeder Nazi kommt nach Aufnahme der Personalien sofort wieder raus, wenn er überhaupt mitgenommen wird.

  • KA
    krimineller Asylant

    der Typ hat zwei Frauen belästigt. Da wurde kein Unschuldiger kontrolliert und ausserdem:

     

    Warum belästigt ein politisch Verfolgter Asylant Frauen im Aufnahmeland?

  • AT
    Andreas Thomsen

    Dieser Vorfall und seine mangelnde Aufklärung ist wirklich entsetzlich. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer der größte Quatsch (Glühbirnen, Schokoladenzigaretten, Vaterschaftstest) Kontrollen und strafbewehrten Verboten unterworfen werden soll - es aber unmöglich ist, den grausigen Tod eines wehrlosen und hilflosen Menschen aufzuklären, dann packt einen nur noch die Wut, und man versteht plötzlich die französischen und griechischen Jugendlichen.

     

    Es muss im Falle Dessau wie im Falle Siegburg immer wiederholt werden: wenn Staatsdiener, mit welcher Begründung auch immer, einem Menschen seine Freiheit nehmen, und in diesem Falle auch seine Bewegungsfreiheit - dann sind sie für diesen Menschen voll verantwortlich. Stößt ihm etwas zu, so haben sie diese Verantwortung zumindest grob verletzt: man erinnere sich an die Aussetzung eines betrunkenen Jugendlichen in der Nähe von Lübeck, und das Gerichtsurteil dazu.

     

    Wir brauchen dringend eine unabhängige Kontrollinstanz, die diese Art von Korpsgeist wie sie im Gerichtsverfahren deutlich wurde, durch eigene Untersuchungen aufbricht, und nicht zögert, Menschen, die für einen Todesfall mindestens durch unterlassene oder verspätete Hilfeleistung mitverantwortlich sind, entsprechend bestraft, genau wie diejenigen, die im nachhinein die Beweiserhebung sabotieren. Eine Geldstrafe ist hier einfach lächerlich.

  • T
    Tullius

    In anderen Medien wird berichtet, dass beide Angeklagten freigesprochen worden sind. Im Falle des Vorgesetzten sollte es wohl so gewesen sein, dass auch ein rechtzeitiges Eingreifen den Tod des Inhaftierten nicht verhindert hätte. Zu diesem Schluss sollen zwei medizinische Gutachten gekommen sein.

     

    Der Fall hinterlässt sicherlich viele Fragen, aber m.E. sollte man sich wie hier der Vorredner und die Vertreter der Opfer nicht von irgendwelchen Vorurteilen zu fragwürdigen Schlüssen hinreißen lassen. Aufgrund der mitgeteilten Fakten halte ich die Selbstentzündung der Matratze für nicht unwahrscheinlich und sehe keinen objektiven Anhaltspunkt für einen anderen Verlauf. Dann ist das Urteil letztlich in Ordnung.

  • K
    Kommentator

    Unfassbar!

     

    Vor ein paar Jahren ist genau in diesem Revier ein Obdachloser unter ungeklärten Zuständen gestorben. Konkreter verdacht auf Mord wäre da schon gegeben.

     

    Ouri Jallohs Tod soll (auch) kein Mord gewesen sein?!?

    Noch nicht mal unterlassene Hilfeleistung?!?

     

    Dass es zu dem Prozess gekommen ist, war überhaupt schon ein Wunder.

     

    Die sind in der ganzen Zeit erst ganz am Schluss darufg gekommen, die Brandursache zu erforschen und haben es so nicht geklärt.

    Unfassbar!! Mehr ist ein Leben nicht mehr wert...

  • JS
    judith sophia kallenbach

    mir hat vor vielen jahren ein kripobeamter das folgende gesagt:

     

    "die asylanten kommen hier an, erzählen inhaltlich alle die gleiche geschichte und wir können zusehen wie wir mit denen fertig werden."

     

    eine andere person im polizeidienst (privat):

     

    "wenn ich den "ignaz bubis" (den damaligen jüdischen zentralratsvorsitzenden) sehe, dann stösst es mir sauer auf, der will doch nur geld vom "kohl" (dem damaligen bundeskanzler)etc...

    der vater der betreffenden person ist kommissar und die grosseltern der betreffenden person hatten jüdisches eigentum arisiert, was bei verbitterten einwohnern im gespräch war.

     

    vor ein paar jahren wurde mir mitgeteilt, dass sich ein polizist (der mir namentlich bekannt ist) gegenüber anderer einwohner "total rechts" geäussert haben soll. der einwohner der mir das erzählt hat, hätte niemals den mut gehabt gegen die person eine aussage zu machen. und ich habe keinerlei beweise!

     

    von angehörigen eines polizisten der OK ist, weiss ich, dass dessen kollegen zum teil rechts eingestellt sind.

     

    und so könnte ich noch stundenlang fortfahren...

     

    den richterlichen freispruch "im namen des volkes" für die beiden polizisten verurteile ich auf`s allerschärfste.

     

    "in meinem namen ist dieses urteil nicht gefallen".

     

    ich empfinde sehr sehr tiefes mitleid für die familie "jalloh", besonders empört bin ich über das angebot der "5000 EURO" für die familie. eine unverschämtheit sondergleichen.

     

    auch der in den kommentaren erwähnte sehr suspekte todesfall des obdachlosen dauert mich sehr.

     

    die meissten polizisten, richter und staatsanwälte in diesem staat, können sich ein beispiel an dem polizeichef von passau nehmen.

     

    meine allergrösste hochachtung für den polizeichef von passau, der sich in vorbildlicherweise gegen alt/neo-nazis und skinheads eingesetzt hat!!!!!!!

    weiter so!!!!!!!

     

    für die beiden polizisten von dessau und den fragwürdigen richter hoffe ich, dass sie die gerechte strafe des Ewigen Richter`s ereilt.

  • N
    N.K.Laus

    Der von "Kommentator" erwähnte Obdachlose starb übrigens 2002 mit Schädelbruch unter Obhut des gleichen Dienstgruppenleiters, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.

     

    Der in Bremen bei dem Brechmitteleinsatz umgekommende Alama Condé, vor 3 Tagen gab es den dazugehörigen Freispruch, vertarb nach dem Koma übrigens auch am 7.1.05 und kam auch aus Sierra Leone.

     

    Das sind schon merkwürdige Zufälle die diese Fälle begleiten.

     

    "baum" muss ich jetzt noch in das Testkästchen eintippen, damit ich den Kommentar abschicken kann.

    Und bei den Urteilen muss ich irgendwie an einen Tannenbaum denken.

  • M
    Michael

    Unfassbar! Dass mich vorausgegangene Fehlalarme davonabhalten, bei erneutem Alarm nicht sofort nachzuschauen, zumal ich eine Person in Gewahrsam habe, ist unverantwortlich. Ein anderes Verhalten habe ich schon im 1.Ausbildungsjahr auf der Polizeischule gelernt!

  • T
    Tess

    Wäre der jugendliche Betrunkene ein weißer Glatzkopf gewesen, dann wäre er in die Ambulanz gebracht worden, zumindest wäre er nicht gefesselt worden.

    Dass ein Mensch verbrennen kann und ein ganzes Revier bekommt nichts davon mit, ist nicht glaubhaft. Ich hoffe, dass allen die zur Verschleierung dieses rassistischen Mordes an einem jungen Menschen, der es sich erlaubt hat, schwarz zu sein und sich zu betrinken und Blödsinn zu machen eines Tages bewußt wird, dass es sich bei schwarzen Menschen nicht um Wesen von einem anderen Planeten handelt, um Untermenschen oder Tiere sondern um Menschen, mit Träumen und Wünschen und nur einem Leben.

    5000,- EUR der Familien anzubieten, ist nichts Anderes als die klassische Form des Blutgeldes aus der Scharia. Diese Beamten müssen aus dem Beamtendienst entfernt werden.

  • L
    Leidkultur

    Unter anderem in Wikipedia habe ich gelesen, dass in Jallohs Körper neben 3 Promille Alkohol auch Kokain nachgewiesen wurde. Sollte das stimmen, sind Alkohol und Kokain natürlich eine "explosive" Mischung. Diejenigen, die einmal mehr unsere Polizei als "fast-Mörder" darzustellen versuchen, sollten sich diese Fakten bei Bewertung des Urteils doch bitte auch vor Augen halten. In dubio pro reo- oder gilt das für deutsche Polizisten nicht?

  • AB
    Angela Brederecke

    Mehr ist ein Migrant auch nicht wert, für den die Kapitalisten keine Verwendung haben!

    Mehr ist auch ein Obdachloser nicht wert!

    Ein Arbeiter ist in einem kapitalistischen Unrechtsregime nicht mehr wert, als für die Reproduktion seiner Arbeitskraft unbedingt erforderlich ist.

    Von daher ist jemand, der seinen Lebensunterhalt im Ausbeutungsprozess nicht selber verdienen kann, für die Herrschenden und ihre Klassenjustiz offensichtlich nur Dreck, der beiseite geschaft werden muss.

  • V
    vic

    Es ist zum kotzen was hier zusammen konstruiert wurde. Ich schäme mich und bitte alle mutwillig misshandelten Gäste um Verzeihung.

    Jeder Nazi kommt nach Aufnahme der Personalien sofort wieder raus, wenn er überhaupt mitgenommen wird.

  • KA
    krimineller Asylant

    der Typ hat zwei Frauen belästigt. Da wurde kein Unschuldiger kontrolliert und ausserdem:

     

    Warum belästigt ein politisch Verfolgter Asylant Frauen im Aufnahmeland?

  • AT
    Andreas Thomsen

    Dieser Vorfall und seine mangelnde Aufklärung ist wirklich entsetzlich. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer der größte Quatsch (Glühbirnen, Schokoladenzigaretten, Vaterschaftstest) Kontrollen und strafbewehrten Verboten unterworfen werden soll - es aber unmöglich ist, den grausigen Tod eines wehrlosen und hilflosen Menschen aufzuklären, dann packt einen nur noch die Wut, und man versteht plötzlich die französischen und griechischen Jugendlichen.

     

    Es muss im Falle Dessau wie im Falle Siegburg immer wiederholt werden: wenn Staatsdiener, mit welcher Begründung auch immer, einem Menschen seine Freiheit nehmen, und in diesem Falle auch seine Bewegungsfreiheit - dann sind sie für diesen Menschen voll verantwortlich. Stößt ihm etwas zu, so haben sie diese Verantwortung zumindest grob verletzt: man erinnere sich an die Aussetzung eines betrunkenen Jugendlichen in der Nähe von Lübeck, und das Gerichtsurteil dazu.

     

    Wir brauchen dringend eine unabhängige Kontrollinstanz, die diese Art von Korpsgeist wie sie im Gerichtsverfahren deutlich wurde, durch eigene Untersuchungen aufbricht, und nicht zögert, Menschen, die für einen Todesfall mindestens durch unterlassene oder verspätete Hilfeleistung mitverantwortlich sind, entsprechend bestraft, genau wie diejenigen, die im nachhinein die Beweiserhebung sabotieren. Eine Geldstrafe ist hier einfach lächerlich.

  • T
    Tullius

    In anderen Medien wird berichtet, dass beide Angeklagten freigesprochen worden sind. Im Falle des Vorgesetzten sollte es wohl so gewesen sein, dass auch ein rechtzeitiges Eingreifen den Tod des Inhaftierten nicht verhindert hätte. Zu diesem Schluss sollen zwei medizinische Gutachten gekommen sein.

     

    Der Fall hinterlässt sicherlich viele Fragen, aber m.E. sollte man sich wie hier der Vorredner und die Vertreter der Opfer nicht von irgendwelchen Vorurteilen zu fragwürdigen Schlüssen hinreißen lassen. Aufgrund der mitgeteilten Fakten halte ich die Selbstentzündung der Matratze für nicht unwahrscheinlich und sehe keinen objektiven Anhaltspunkt für einen anderen Verlauf. Dann ist das Urteil letztlich in Ordnung.

  • K
    Kommentator

    Unfassbar!

     

    Vor ein paar Jahren ist genau in diesem Revier ein Obdachloser unter ungeklärten Zuständen gestorben. Konkreter verdacht auf Mord wäre da schon gegeben.

     

    Ouri Jallohs Tod soll (auch) kein Mord gewesen sein?!?

    Noch nicht mal unterlassene Hilfeleistung?!?

     

    Dass es zu dem Prozess gekommen ist, war überhaupt schon ein Wunder.

     

    Die sind in der ganzen Zeit erst ganz am Schluss darufg gekommen, die Brandursache zu erforschen und haben es so nicht geklärt.

    Unfassbar!! Mehr ist ein Leben nicht mehr wert...

  • JS
    judith sophia kallenbach

    mir hat vor vielen jahren ein kripobeamter das folgende gesagt:

     

    "die asylanten kommen hier an, erzählen inhaltlich alle die gleiche geschichte und wir können zusehen wie wir mit denen fertig werden."

     

    eine andere person im polizeidienst (privat):

     

    "wenn ich den "ignaz bubis" (den damaligen jüdischen zentralratsvorsitzenden) sehe, dann stösst es mir sauer auf, der will doch nur geld vom "kohl" (dem damaligen bundeskanzler)etc...

    der vater der betreffenden person ist kommissar und die grosseltern der betreffenden person hatten jüdisches eigentum arisiert, was bei verbitterten einwohnern im gespräch war.

     

    vor ein paar jahren wurde mir mitgeteilt, dass sich ein polizist (der mir namentlich bekannt ist) gegenüber anderer einwohner "total rechts" geäussert haben soll. der einwohner der mir das erzählt hat, hätte niemals den mut gehabt gegen die person eine aussage zu machen. und ich habe keinerlei beweise!

     

    von angehörigen eines polizisten der OK ist, weiss ich, dass dessen kollegen zum teil rechts eingestellt sind.

     

    und so könnte ich noch stundenlang fortfahren...

     

    den richterlichen freispruch "im namen des volkes" für die beiden polizisten verurteile ich auf`s allerschärfste.

     

    "in meinem namen ist dieses urteil nicht gefallen".

     

    ich empfinde sehr sehr tiefes mitleid für die familie "jalloh", besonders empört bin ich über das angebot der "5000 EURO" für die familie. eine unverschämtheit sondergleichen.

     

    auch der in den kommentaren erwähnte sehr suspekte todesfall des obdachlosen dauert mich sehr.

     

    die meissten polizisten, richter und staatsanwälte in diesem staat, können sich ein beispiel an dem polizeichef von passau nehmen.

     

    meine allergrösste hochachtung für den polizeichef von passau, der sich in vorbildlicherweise gegen alt/neo-nazis und skinheads eingesetzt hat!!!!!!!

    weiter so!!!!!!!

     

    für die beiden polizisten von dessau und den fragwürdigen richter hoffe ich, dass sie die gerechte strafe des Ewigen Richter`s ereilt.

  • N
    N.K.Laus

    Der von "Kommentator" erwähnte Obdachlose starb übrigens 2002 mit Schädelbruch unter Obhut des gleichen Dienstgruppenleiters, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.

     

    Der in Bremen bei dem Brechmitteleinsatz umgekommende Alama Condé, vor 3 Tagen gab es den dazugehörigen Freispruch, vertarb nach dem Koma übrigens auch am 7.1.05 und kam auch aus Sierra Leone.

     

    Das sind schon merkwürdige Zufälle die diese Fälle begleiten.

     

    "baum" muss ich jetzt noch in das Testkästchen eintippen, damit ich den Kommentar abschicken kann.

    Und bei den Urteilen muss ich irgendwie an einen Tannenbaum denken.

  • M
    Michael

    Unfassbar! Dass mich vorausgegangene Fehlalarme davonabhalten, bei erneutem Alarm nicht sofort nachzuschauen, zumal ich eine Person in Gewahrsam habe, ist unverantwortlich. Ein anderes Verhalten habe ich schon im 1.Ausbildungsjahr auf der Polizeischule gelernt!

  • T
    Tess

    Wäre der jugendliche Betrunkene ein weißer Glatzkopf gewesen, dann wäre er in die Ambulanz gebracht worden, zumindest wäre er nicht gefesselt worden.

    Dass ein Mensch verbrennen kann und ein ganzes Revier bekommt nichts davon mit, ist nicht glaubhaft. Ich hoffe, dass allen die zur Verschleierung dieses rassistischen Mordes an einem jungen Menschen, der es sich erlaubt hat, schwarz zu sein und sich zu betrinken und Blödsinn zu machen eines Tages bewußt wird, dass es sich bei schwarzen Menschen nicht um Wesen von einem anderen Planeten handelt, um Untermenschen oder Tiere sondern um Menschen, mit Träumen und Wünschen und nur einem Leben.

    5000,- EUR der Familien anzubieten, ist nichts Anderes als die klassische Form des Blutgeldes aus der Scharia. Diese Beamten müssen aus dem Beamtendienst entfernt werden.

  • L
    Leidkultur

    Unter anderem in Wikipedia habe ich gelesen, dass in Jallohs Körper neben 3 Promille Alkohol auch Kokain nachgewiesen wurde. Sollte das stimmen, sind Alkohol und Kokain natürlich eine "explosive" Mischung. Diejenigen, die einmal mehr unsere Polizei als "fast-Mörder" darzustellen versuchen, sollten sich diese Fakten bei Bewertung des Urteils doch bitte auch vor Augen halten. In dubio pro reo- oder gilt das für deutsche Polizisten nicht?

  • AB
    Angela Brederecke

    Mehr ist ein Migrant auch nicht wert, für den die Kapitalisten keine Verwendung haben!

    Mehr ist auch ein Obdachloser nicht wert!

    Ein Arbeiter ist in einem kapitalistischen Unrechtsregime nicht mehr wert, als für die Reproduktion seiner Arbeitskraft unbedingt erforderlich ist.

    Von daher ist jemand, der seinen Lebensunterhalt im Ausbeutungsprozess nicht selber verdienen kann, für die Herrschenden und ihre Klassenjustiz offensichtlich nur Dreck, der beiseite geschaft werden muss.

  • V
    vic

    Es ist zum kotzen was hier zusammen konstruiert wurde. Ich schäme mich und bitte alle mutwillig misshandelten Gäste um Verzeihung.

    Jeder Nazi kommt nach Aufnahme der Personalien sofort wieder raus, wenn er überhaupt mitgenommen wird.

  • KA
    krimineller Asylant

    der Typ hat zwei Frauen belästigt. Da wurde kein Unschuldiger kontrolliert und ausserdem:

     

    Warum belästigt ein politisch Verfolgter Asylant Frauen im Aufnahmeland?

  • AT
    Andreas Thomsen

    Dieser Vorfall und seine mangelnde Aufklärung ist wirklich entsetzlich. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer der größte Quatsch (Glühbirnen, Schokoladenzigaretten, Vaterschaftstest) Kontrollen und strafbewehrten Verboten unterworfen werden soll - es aber unmöglich ist, den grausigen Tod eines wehrlosen und hilflosen Menschen aufzuklären, dann packt einen nur noch die Wut, und man versteht plötzlich die französischen und griechischen Jugendlichen.

     

    Es muss im Falle Dessau wie im Falle Siegburg immer wiederholt werden: wenn Staatsdiener, mit welcher Begründung auch immer, einem Menschen seine Freiheit nehmen, und in diesem Falle auch seine Bewegungsfreiheit - dann sind sie für diesen Menschen voll verantwortlich. Stößt ihm etwas zu, so haben sie diese Verantwortung zumindest grob verletzt: man erinnere sich an die Aussetzung eines betrunkenen Jugendlichen in der Nähe von Lübeck, und das Gerichtsurteil dazu.

     

    Wir brauchen dringend eine unabhängige Kontrollinstanz, die diese Art von Korpsgeist wie sie im Gerichtsverfahren deutlich wurde, durch eigene Untersuchungen aufbricht, und nicht zögert, Menschen, die für einen Todesfall mindestens durch unterlassene oder verspätete Hilfeleistung mitverantwortlich sind, entsprechend bestraft, genau wie diejenigen, die im nachhinein die Beweiserhebung sabotieren. Eine Geldstrafe ist hier einfach lächerlich.

  • T
    Tullius

    In anderen Medien wird berichtet, dass beide Angeklagten freigesprochen worden sind. Im Falle des Vorgesetzten sollte es wohl so gewesen sein, dass auch ein rechtzeitiges Eingreifen den Tod des Inhaftierten nicht verhindert hätte. Zu diesem Schluss sollen zwei medizinische Gutachten gekommen sein.

     

    Der Fall hinterlässt sicherlich viele Fragen, aber m.E. sollte man sich wie hier der Vorredner und die Vertreter der Opfer nicht von irgendwelchen Vorurteilen zu fragwürdigen Schlüssen hinreißen lassen. Aufgrund der mitgeteilten Fakten halte ich die Selbstentzündung der Matratze für nicht unwahrscheinlich und sehe keinen objektiven Anhaltspunkt für einen anderen Verlauf. Dann ist das Urteil letztlich in Ordnung.

  • K
    Kommentator

    Unfassbar!

     

    Vor ein paar Jahren ist genau in diesem Revier ein Obdachloser unter ungeklärten Zuständen gestorben. Konkreter verdacht auf Mord wäre da schon gegeben.

     

    Ouri Jallohs Tod soll (auch) kein Mord gewesen sein?!?

    Noch nicht mal unterlassene Hilfeleistung?!?

     

    Dass es zu dem Prozess gekommen ist, war überhaupt schon ein Wunder.

     

    Die sind in der ganzen Zeit erst ganz am Schluss darufg gekommen, die Brandursache zu erforschen und haben es so nicht geklärt.

    Unfassbar!! Mehr ist ein Leben nicht mehr wert...