Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt: Walschützer Watson auf der Flucht
Sea-Shepard-Gründer Paul Watson ist seinen Meldeauflagen nicht nachgekommen. Deshalb ist der Umweltaktivist laut eines Gerichtsurteils nun wieder offiziell flüchtig.

Der flüchtige Paul Watson neben dem Sea-Shepherd-Logo. Bild: dapd
FRANKFURT/M. afp/dapd | Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat den Auslieferungshaftbefehl gegen den Gründer der Umweltorganisation Sea Shepherd Paul Watson wieder in Kraft gesetzt. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, war Watson seit Sonntag seinen Meldeauflagen nicht mehr nachgekommen und befindet sich damit auf der Flucht.
Watson habe das „in ihn gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt“, deshalb sei der Haftbefehl wieder in Vollzug zu setzen. Der 61-jährige Kanadier war im Mai am Frankfurter Flughafen wegen eines internationalen Haftbefehls festgenommen worden.
Gegen eine Sicherheitsleistung von 250.000 Euro und der Auflage, Deutschland nicht zu verlassen, war er wenige Tage später wieder auf freien Fuß gekommen. Über eine Auslieferung Watsons nach Costa Rica ist vom Gericht noch nicht entschieden worden; das lateinamerikanische Land wirft dem Tierschützer Behinderung der Schifffahrt vor.
Leser*innenkommentare
stewag
Gast
@von alice: Liebe Alice, grundsätzlich respektiere ich auch das Anliegen von Herrn Watson. Aber was er und seine Bordkameraden riskieren ist weder verantwortungsbewusst, noch entschuldbar. Ich habe etliche Aufzeichnungen der Manöver der See-Shepard und ihrer Beiboote (auf Video) gesehen.
Das ist schlicht und ergreifend dumm und kriminell. Gerade mit der nautischen Erfahrung von Watson ist das einfach nur Wahnsinn!
Er hat kein Kapitänspatent, aber genug Erfahrung um zu wissen, dass er das Leben seiner Besatzun und das Leben der Besatzungen auf den anderen Schiffen in Gefahr bringt.
Für mich als Seemann ist er einfach ein mediengeiler Idiot, der das Leben Anderer riskiert.
Alice
Gast
Paul Watson ist weder kriminell noch ein Verbrecher. Er kämpft seit nunmehr 30 Jahren gegen die grausame Meuchelei und Ausbeutung von Tier und Umwelt - und dass er dies weitaus konsequenter tut als andere sogenannte Umweltschützer, macht ihn "radikal". Dabei erledigt er eigentlich die Arbeit, die Küstenwache und Marine tun sollten, indem er entschlossen gegen Walfänger, Robbenjäger, Treibnetzfischer, etc. vorgeht - und da Ausbeutung auch nicht vor Ländergrenzen aufhört, steckt er natürlich auch in die Angelegenheiten dieser Länder seine Nase hinein (vor allem, weil viele Nationen die Ausbeutung von Tier und Natur tatkräftig unterstützen, wie man ja an Kanada, Japan, Faroer Inseln usw. sehen kann).
Dass in den vergangenen drei Jahrzehnten noch niemand bei einer Aktion der Sea Shepard getötet oder verletzt wurde ist kein Glück, sondern zeigt, dass Paul Watson sehr wohl ein verantwortungsvoller Kapitän ist und dass sein Kampf dort an seine Grenzen stößt wo die Gefahr besteht, andere Menschen zu gefährden. Von daher habe ich größten Respekt vor ihm.
Wer mehr über die Arbeit der Sea Shepard sehen möchte, kann ich den Dokumentarfilm "Paul Watson - Bekenntnisse eines Öko-Terroristen" empfehlen.
stewag
Gast
Ich fahre seit über 30 Jahren zur See und habe einige verantwortungslose Kapitäne kennengelernt. Was sich aber Herr Watson leistet ist kriminell.
Von mir aus kann er so viele Wale retten wie er will, wer aber so verantwortungslos mit der eigenen Mannschaft und mit den Mannschaften anderer Schiffe umgeht sollte kein Schiff führen. "Abdrängen", "Bugwell queren", "Kollisionskurs" und "Schrauben blockieren" hört sich für Laien vielleicht als harmlose Streiche von Naturschützern an. Wenn man sich aber nur ein wenig mit der modernen Seefahrt und ihren Regeln auskennt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass Watson ein gewissenloser Verbrecher ist. Bis jetzt hatte er wirklich nur Glück, dass es noch keine Toten oder Schwerverletzte gab (damit schließe ich ausdrücklich auch seine Mannschaft ein).
Sein Anliegen in allen Ehren, die für die tatsächliche Umsetzung seiner Vorstellung gehört er in das Gefängnis.
jan z.
Gast
Als Kanadier sollte er sich um die Natur in seiner NATO Heimat Kanada sorgen und seine Nase nicht in die Angelegenheiten anderer Voelker stecken welche in nicht bestellt haben!
noisette
Gast
hätt ich auch gemacht
Holger
Gast
Watson ist kein "normaler" Umweltschützer, der mal schnell 250T Kaution hinterlegt, sondern selbsternannter Umweltterrorist.
Von daher ganz normal, dass er auf der ganzen Welt mit der Justiz im Klinch hängt.
Interessant ist nur, das Radikale wie auch in anderen Bereichen scheinbar bessere Geldquellen haben als die, die sich den demokratischen Weg bevorzugen.
Ullrich F.J. Mies
Gast
Watson ist ein großartiger Kämpfer, dem viele Menschen folgen sollten.
Umweltschutz ist Sache der Menschen, die Staatenführer dienen der Wirtschaft, sie kann man vergessen.
Verkommene Staaten, die auf den Umweltschutz sch......, und eine Justiz, die ihnen zu Diensten ist, besitzen keine Glaubwürdigkeit.
vic
Gast
Costa Rica klagt an?
Ich glaube, es ist eher Japan.
Watson und seine Crew haben Preise verdient, keine Anklage.
Deutschland macht sich mal wieder zum Büttel und verhaftet den Mann. Typisch, immer auf der falschen Seite.
Karre
Gast
Laut Aussage seiner Anwälte hat Paul Watson die Bananenrepublik Deutschland (BRD) mit unbekanntem Ziel verlassen. ;-) Tja, Justizwillkür gepaart mit Korruption (in Costa Rica) hält Mensche wie Paul Watson halt nicht auf und das ist auch gut so! Lieber Paul, toi, toi, toi!
Bachsau
Gast
Lobbypolitik und Justiz gegen Umweltschutz. Gibt's auch mal was neues? :(
Anonymus
Gast
Das ist nun reine Spekulation jedoch denke ich, dass die "Behinderung des Schiffsverkehrs" nur eine verleumdungskampagne zu sein scheint um Paul Watson von der Industriellen Seite her aus dem Verkehr zu ziehen.
Im Vergleich zu Greenpeace als Organisation an sich, geht Paul Watson stärker und rüder gegen die Obrigkeiten der Spitze vor, als z.B. Greenpeace, das sich meiner Meinung nach immer weiter in kleinstkämpfen verhaspelt.