■ Berlinalien: Urlaubswünsche
Berlinale ist auch immer ein wenig wie Urlaub in fernen Ländern. Ich muß jedenfalls immerzu ans Verreisen denken, beim Filmeweggucken. Aktuell möchte ich sehr gerne nach Brasilien fahren. Nach Japan möchte ich nicht so dringend. Aber jedes Jahr fragt man sich wieder – und würde das auch gerne höchstpersönlich und leibhaftig nachprüfen –, ob dort wohl tatsächlich sowenig gesprochen wird, wie man meinen könnte, wenn man die japanischen Filme sieht, die so im Forum laufen. Immerhin gibt es kaum einen netteren Anblick als schmollende Japanerinnen. Überhaupt gehören japanische Filme ja zu denen, von denen in Kritiken gerne behauptet wird, sie seien „voller Poesie“. Das ist – soviel sei hier aus dem Nähkästchen geplaudert – nur ein Code unter Filmjournalisten, daß man eingenickt ist, was wiederum unvermeidlich ist, nimmt man seine Aufgabe ernst. Abends in der Kneipe kann man dann angeben, in wievielen Filmen man war. Vorausgesetzt man hat jemanden getroffen, bei dem man angeben kann. Was schwierig ist, wenn man seine Aufgabe ernst nimmt. to
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