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Unterm Strich

Wim Wenders hat den Goldenen Gilde- Filmpreis 1991 in der Kategorie deutscher Filme erhalten. Für sein neues Werk Bis ans Ende der Welt wurde Wenders am Donnerstag in Bonn mit der nicht dotierten Auszeichnung der Gilde Deutscher Filmkunsttheater geehrt. Schlöndorffs Homo faber erhielt Silber, und Kevin Costners Der mit dem Wolf tanzt wurde in der Kategorie ausländischer Film mit Gold geehrt. Silber ging hier an Jean-Paul Rappeneaus Cyrano von Bergerac. Die „Goldene Leinwand“ — der Preis für Filme, die von mehr als drei Millionen Zuschauern gesehen wurden, geht u.a. an Loriots Pappa ante portas, an Nicht ohne meine Tochter und Das Schweigen der Lämmer. Die einzige Goldene Leinwand mit Stern — für über sechs Millionen Zuschauer — erhält John Hughes' Kevin — allein zu Haus. Armes Deutschland.

Komponierende Musikerinnen wollen sich vom 22. bis 24. November in Frankfurt zum Europäischen Festival für improvisierte Musik treffen. Unter dem Motto „Canaille“ werde „verblüffende, eben weibliche“ Musik vorgestellt, kündigten die Veranstalter an. Das Forum für Gründerinnen der zweiten Generation junger Musik war 1986 in Frankfurt entstanden und wurde in Zürich, Amsterdam und Berlin wiederholt.

Eine gigantische Retrospektive der amerikanischen Filmfirma Warner Bros ist im Centre Georges Pompidou in Paris eröffnet worden. Bis zum 5. März 1992 werden hier über 250 Produktionen der 1913 von den vier Warner-Brüdern gegründeten Gesellschaft aufgeführt. Im Zeichen der französisch-amerikanischen Zusammenarbeit sollen 1992 auch französische Retrospektiven in New York und Los Angeles gezeigt werden.

Unter dem Motto Musik Zeit Raum Bewegung soll Stuttgart vom 29. Oktober bis zum 10. November ein Forum für avantgardistische zeitgenössische Musik sein. Mit den zwölften „Tagen für neue Musik Stuttgart“ will der künstlerische Leiter, Hans-Peter Jahn, weg von der „Guckkastenperspektive“ des Publikums hin zur ganzheitlichen Wahrnehmung des Klanges. An junge Künstler seien deshalb für das Projekt zwanzig Kompositionsaufträge vergeben worden.

Gleich vier FilmemacherInnen haben sich zur Zeit Buddha vorgeknöpft. An Filmprojekten über den 560 vor Christus in Nepal geborenen indischen Mönch arbeiten: Bernardo Bertolucci, Mira Nair, eine indische und eine japanische Filmfirma. Bertolucci will in Italien drehen, das Drehbuch stammt von Mark Peploe, der auch den Himmel über der Wüste nach Paul Bowles geschrieben hat, Produzent ist Jeremy Thomas. Die indische Regisseurin Mira Nair (Mississippi Masala), die soeben von New York nach Uganda umgezogen ist, hat einen Vertrag für einen Buddha-Film mit Warner Bros. unterschrieben. Mit den Dreharbeiten will sie so schnell wie möglich nach der unittelbar bevorstehenden Geburt ihres Kindes beginnen. Die 'Reppublica‘, der wir diese Nachricht entnehmen, will außerdem mitbekommen haben, daß die Warner-Ankündigung Bertolucci Probleme bereitet, Probleme „psychologischer Natur“. Aber die seien nun überwunden.

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