: Unterm Strich
Unter dem Motto Souvenir — Souvenir veranstaltet die deutsch-französische Kulturorganisation „Le Roi des Aulnes“ (der eine gleichnamige Buchhandlung — „le roi des aulnes“ hießt übrigens „Erlkönig“ — in Paris assoziiert ist) in Zusammenarbeit mit dem Institut Francais in Berlin ein zweitägiges Kolloquium, bei dem die Frage des „Umgangs mit der Vergangenheit in der französischen und deutschen Literatur“ diskutiert werden soll. Als Referenten von französischer Seite sind Jean-Pierre Salgas und Victor Farrias (der mit seinem Buch die Heidegger-Debatte in Frankreich auslöste) eingeladen, zwischen den Fronten steht Lothar Baier, der lange in Frankreich gelebt hat; auf deutscher Seite diskutieren Norbert Haase, Christoph Links und Therese Hörnigk. Die Moderation übernimmt Holger Behm. Zeit: 5./6. Dezember. Ort: Maison de France, Kurfürstendamm 211, 1000 Berlin 15.
Nach vierjährigen Umbauarbeiten ist das Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum als „Europäisches Zentrum moderner Skulptur“ wiedereröffnet worden. Die Neupräsentation der einzigartigen Skulpturen-Sammlung umfaßt rund 500 zum Teil noch nicht gezeigte Werke von mehr als 200 internationalen Künstlern, darunter stammen allein 300 Skulpturen aus diesem Jahrhundert.
Alexander Rodtschenko, dem Begründer der sowjetischen Fotografie, widmen die Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus zum hundertsten Geburtstag eine Ausstellung, die eine Auswahl von 41 Fotografien und Fotomontagen enthält, die in den 20er und 30er Jahren entstanden sind. Rodtschenko wurde am 23. November 1891 in Petersburg geboren; der Künstler arbeitete als Maler, Grafiker und Designer und mußte zunehmend gegen die Dogmen der „proletarischen Kunst“ ankämpfen. Wegen des Vorwurfs des Formalismus verlor Rodtschenko 1930 seine Dozentenstelle, die er zehn Jahre an einer Moskauer Kunstschule innegehabt hatte. Daß viele seiner Fotos — wie Portraits von Majakowski und anderen Zeitgenossen, zeitkritische Dokumente und eigenwillige Sachaufnahmen — erhalten blieben, ist dem Privatarchiv der Familie in Moskau zu danken. Die Ausstellung in Cottbus läuft bis zum 8. Dezember.
Die neunte Kassler Documenta macht, wie an dieser Stelle bereits berichtet, Vorabwerbung, der Countdown läuft, die Show beginnt - spätestens im Juni nächsten jahres. Jüngste Produktbotschaft: Die Documenta wird teurer, um einiges sogar. Sie soll voraussichtlich 15,7 Millionen Mark kosten, das sind fünf Millionen mehr als 1987. Rund sechs Millionen sollen dabei durch den Verkauf der Eintrittskarten (siehe daher: Vorabwerbung und Vorverkauf) eingenommen werden, den Rest schießen Stadt, Land und Bund zu. Auch auf Sponsoren wird — mit einer Summe zwischen zwischen 1 und 3 Millionen Mark liegend — gerechnet. Gerechnet wird allemal.
Im Leipziger Museum der bildenden Künste sind Linolschnitte Picassos zu besichtigen. Die 100 ausgestellten Blätter entstanden in den 50er und 60er Jahren. Die Ausstellung, zusammengestellt vom Picasso-Museum in Antibes, geht bis Mitte Januar.
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