piwik no script img

Unterm Strich

Nachdem sich Helmut Kohl ablehnend gegenüber dem Sieger-Entwurf für das zentrale Holocaust-Mahnmal ausgesprochen hat, melden sich immer mehr Kritiker des Projekts zu Wort. Nun hat auch der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber dazu aufgerufen, den Entwurf von Christine Jackob-Marks noch einmal zu überdenken. Das in dieser Form geplante Mahnmal sei „zu wuchtig“, erklärte er am Dienstag gegenüber epd in Berlin. Gedenken könne jedoch nicht allein „durch Wucht“ erreicht werden. Der Entwurf sieht vor, daß südlich des Brandenburger Tores auf einer geneigten Grabplatte mit mehr als 100 Metern Länge die Namen von 4,2 Millionen ermordeten Juden verzeichnet werden. Es sei bedrückend, daß in Deutschland 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch immer kein zentrales Denkmal an die Opfer des Holocaust erinnere, beklagte der Bischof. Bei der Realisierung müsse aber genügend Zeit bleiben, um eine bessere Lösung als den jetzigen Entwurf zu finden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen