: Unterm Strich
Der französische Charakterdarsteller Georges Geret, der in rund 150 Filmen und Theaterstücken mitwirkte, ist in Paris am Ostermontag im Alter von 71 Jahren an Krebs gestorben. Das wurde von Angehörigen bekanntgegeben. Der auf harte und böse Typen spezialisierte Schauspieler arbeitete in Frankreich und Italien. Regisseure wie Luis Buñuel, Georges Lautner oder Henri Verneuil holten ihn vor die Kamera. Von 1959 bis 1963 war Geret in dem damals berühmten ThéÛtre National Populaire (TNP) von Jean Vilar in Paris aufgetreten. Später hat Vilar auch zahlreiche Fernsehrollen übernommen.
Mit sechs Weltpremieren, neun deutschen Erstaufführungen und einer Werkschau von Roland Klick warten die 19. Internationalen Grenzland-Filmtage vom 11. bis 14. April im oberfränkischen Selb auf. Der Schwerpunkt der insgesamt rund 60 Beiträge liegt traditionell auf Produktionen aus Osteuropa, in diesem Jahr vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien und Albanien. Im uraufgeführten Spielfilm „Lieber Schutzengel mein“ schildert Tomislav Radic den Krieg in Kroatien aus der Sicht des siebenjährigen Jerko. Als sein Dorf in Slawonien von den Serben erobert wird, verliert der Junge seine Familie. Er selbst kann nur im Lastenkorb eines Esels entkommen. Jerko landet schließlich in einem Waisenhaus, wo Ärzte und Psychologen versuchen, den Kriegskindern über ihre traumatischen Erlebnisse hinwegzuhelfen.
Den ersten Kuß der albanischen Filmgeschichte können Kinofans in Samir Kumbaros „Der Tod des Pferdes“ aus dem Jahr 1992 miterleben. Der Hintergrund ist auch hier ernst. Im Albanien der 70er Jahre regiert Enver Hodscha mit eiserner Hand. In einer erfolgreichen Pferdezucht vermutet die Staatsführung eine militärische Verschwörung. Zur Strafe soll das beste Pferd Dini getötet werden.
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