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Unterm Strich

Wie filmt man junge Rechte? Seit Bela Althans in Winfried Bonengels „Beruf Neonazi“ den Popstar mimen durfte, schwappen Distanz und Begeisterung in Dokumentationen über das rechte Milieu gern ineinander. Anders soll es in Dagmar Gellerts „Torfsturm“ zugehen: Als Beitrag zu einer „aktiven Auseinandersetzung“ mit dem Rechtsextremismus hat Bremens Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) den Film nach seiner Premiere am Freitag abend gewürdigt. Mitglieder der ehemaligen rechtsextremen bremischen Jugendgruppe „Torfsturm“, die in dem Film dargestellt wird, beteiligten sich an einer anschließenden Diskussion mit dem Publikum. Regisseurin Gellert hatte eine Gruppe von rechtsradikalen und gewalttätigen Jugendlichen zwei Monate lang mit der Kamera begleitet und interviewt. Eine umfassende Darstellung der psychologischen, kulturellen und politischen Hintergründe des Rechtsradikalismus in Deutschland lasse sich in einem 60-Minuten-Film kaum darstellen, dämpfte Gellert die Erwartungen. Sie habe versucht, das dem Extremismus zugrunde liegende „Angstwesen“ darzustellen, sagte die Regisseurin. Dafür gab es Applaus vom Premierenpublikum. Produziert wurde der Film vom Bremer Institut Film/Fernsehen, Fördermittel stellten der Bildungssenator und das Filmbüro Bremen bereit.

Im Berliner Reichstag wird es nach dem Umbau 1999 möglicherweise kein Bild geben, das an die spektakuläre Verhüllung des Gebäudes von 1995 erinnert. Der Grund: Unter Bonner Politikern gibt es nach Darstellung der Berliner Zeitung Widerstand, öffentliche Gelder für den Ankauf eines Christo-Werkes zur Verfügung zu stellen. Die Verhüllung des Reichstages durch Christo und Jeanne-Claude habe den Steuerzahler kein Geld kosten sollen, argumentiere der Unionsabgeordnete und Exstaatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Würzbach, dem Bericht in der Wochenendausgabe zufolge. Er wende sich dagegen, daß die Reichstagsverhüllung mit dem Ankauf eines Bildes nun „durch die Hintertür“ bezuschußt werden solle. Christo habe seine Aktion ausdrücklich privat finanzieren wollen. Der Alternativvorschlag des CDU-Politikers: Wenn es schon nicht gelinge, ein Bild von Christo geschenkt zu bekommen, dann sollte er dem Bundestag doch eines als „Dauerleihgabe zur Verfügung stellen“.

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