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Unterm Strich

In Suhl, wo 20 Musiker der Thüringischen Philharmonie seit einer Woche im Ausstand sind, will man den Hungerstreik auch nach einem Kompromißangebot fortsetzen. Nur zwei Mitglieder mußten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Orchesterdirektor Bodo Dresen sagte am Mittwoch, die Aktion werde erst beendet, wenn einklagbare schriftliche Zusagen zur weiteren Finanzierung des Orchesters vorlägen. Ein bloßer Beschluß des Stadtparlaments reiche nicht, weil solche Beschlüsse erfahrungsgemäß leicht wieder umzuwerfen seien. Oberbürgermeister Kummer hatte eine Beschlußvorlage angekündigt, die den Etat des Orchesters bis ins Jahr 2002 sichern soll. Danach will Suhl ab 1998 der Philharmonie einen jährlichen Zuschuß von 1,5 Millionen gewähren. Für Sonntag haben die Berliner Philharmoniker ein Solidaritätskonzert mit den Suhlern in der Hauptkirche der Stadt angekündigt.

Viel Stoff liefert dänischen Zeitungen derzeit der skandalträchtige Niedergang des noch nicht einmal ein Jahr existierenden Kunstmuseums „Arken“ in Kopenhagen. Nachdem die erste Direktorin als Hochstaplerin enttarnt worden war, die mit freierfundenen Titeln und Qualifikationen so weit gelangt war, mußte der Nachfolger feststellen, daß nach völlig unkontrollierten Ausgaben die Kassen leer waren. Jetzt wurden erst einmal alle Ausstellungen mit ausländischen Künstlern abgesagt, der Ankauf von Kunst komplett gestoppt und Personal entlassen. Auch private Geldgeber, die sich zuvor für Sponsorenverträge interessiert hatten, wollen verständlicherweise nicht mehr in einen gähnend leeren Museumsneubau investieren.

Gestorben: der japanische Komponist Toshiro Mayuzumi. Er komponierte 1953 „XYZ“, Japans erstes Musikstück im Stil der musique concrete. Bekanntestes Werk: eine Oper nach einem Buch von Mishima. Mayuzumi starb im Alter von 68 Jahren an Leberkrebs.

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