: Unterm Strich
Nun essen sie wieder. Wolfgang Riedel, Personalratsvertreter des Kleist-Theaters in Frankfurt (Oder), Uwe Kaschner, Mitglied des dortigen Musiktheater- Ensembles und Kerstin Meier, Kulturausschußvorsitzende beim Asta der Universität Viadrina Frankfurt (Oder) setzen ihre 18 Tage währende Fastenzeit aus. Die Kürzung der Landesmittel für 1998 von seiten des Potsdamer Kultusministeriums wurden zurückgenommen. Den nichtkündbaren Kollegen des Musiktheaters werden nach Auskunft von Kultusminister Steffen Reiche Arbeitsmöglichkeiten an anderen Brandenburger Theatern angeboten. Die Theaterpauschale bleibt über das Jahr 1998 hinaus gesichert. Ein stattlicher Erfolg des Weight-Watcher-Programms also. Diätenexperten aber wissen: Wiederholtes Hungern macht dick. „Sollten die Forderungen des Kleist-Theaters nicht erfüllt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Intendanten Manfred Weber, „kündigen wir hiermit weitere Protestaktionen in Frankfurt (Oder) und Potsdam an.“
Winfried Georg Sebald erhält den mit 35.000 Mark dotierten Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Der 53jährige wird für seine Prosabände ausgezeichnet, in denen er „die Leidens- und Unrechtsgeschichte der Menschen“ zum Thema mache, „ohne je in Larmoyanz zu verfallen“. Sebalds Prosa zeichne sich bei aller Schwere und Härte durch einen abgründigen Humor aus, lobte die Jury in ihrer Begründung.
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