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Unterm Strich

Ein Goldschatz aus byzantinischer Zeit ist am Sonntag im Norden Israels freigelegt worden. Wie das israelische Altertumsministerium mitteilte, stammen die 300 Goldstücke, die in einem Tonkrug gefunden wurden, aus dem 6. Jahrhundert nach Christus. Sie sind bei Ausgrabungen an der Stelle der römischen Stadt Beit Schean im Norden des Jordantals entdeckt worden. Der Tonkrug lag unter den antiken Stadtmauern. Bei den jüngsten Ausgrabungen seien außerdem ebenfalls gut erhaltene Reste von Luxusgebäuden aufgefunden worden. Sie waren in byzantinischer Zeit offenbar Teil eines wohlhabenden Viertels. In römischer Zeit soll sich an diesem Ort zuvor ein Mausoleum befunden haben.

Der Freiburger Jazz-Pianist Ewald Heidepriem ist tot. Der weit über die Region hinaus bekannte Unternehmer und Musiker starb im Alter von 69 Jahren in der Nacht zum Samstag. Er galt als Wegbereiter der außergewöhnlichen Jazz-Szene in Baden.

Zur Biographie weiß dpa allerhand Mythologisches zu berichten. Im Jahr 1945 hörte Heidepriem im Kriegsgefangenenlager in Ulm beim Anstreichen eines Fahnenmastes aus dem Kofferradio die Musik von Glenn Miller. Dies veränderte sein Leben: 1954 gründete Heidepriem die bundesweit erfolgreiche Modern Jazz Group Freiburg. 1987 wurde in einem alten Weinkeller am Freiburger Bahnhof das Jazzhaus ins Leben gerufen, dessen Vorsitzender „Waldi“ war, wie ihn seine Freunde nannten. Kurz vor seinem Tod nahm der schon von schwerer Krankheit Gezeichnete noch eine CD mit Gershwin-Melodien auf.

Der künftige Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker werden am Mittwoch bei der Trauerfeier für den Schauspieler Bernhard Minetti reden. Zum Abschied im Berliner Ensemble, Minettis letzter Wirkungsstätte, werden daneben vor allem zahlreiche Schauspielerkollegen erwartet. Der als „Jahrhundertschauspieler“ titulierte Minetti war am 12. Oktober im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Die Trauerfeier soll von 11 Uhr an live im B1-Fernsehen übertragen werden.

Eine Unterredung zwischen Salman Rushdie und dem britischen Außenminister Robin Cook hat offenbar keine Fortschritte bei der Klärung neuer Verwirrungen um die Sicherheit des Autors erbracht. Wie der Guardian am Samstag berichtete, wurde Rushdie bei dem „privaten Gespräch“ mit Cook nahegelegt, sich angesichts neuer Morddrohungen aus dem Iran „ruhig zu verhalten.“ Sein Fall dürfe die neue „vorsichtige Annäherung“ zwischen London und Teheran nicht gefährden, habe Cook erklärt. Im Gespräch mit Rushdie habe Cook deutlich gemacht, daß „konstruktive Beziehungen“ die beste Möglichkeit bieten, die „konservativen Feinde“ des iranischen Präsidenten Mohammad Chatami zu „neutralisieren“.

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