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Unterm Strich

Damit wird sich die Philologie noch zu beschäftigen haben: In aller Stille, heißt es, sei der im Februar 1998 im Alter von 102 Jahren gestorbene Schriftsteller Ernst Jünger wenige Jahre vor seinem Tod zum Katholizismus konvertiert. Einen entsprechenden Bericht der Welt am Sonntag bestätigte das zuständige Pfarramt von Langenenslingen. Jünger war im vergangenen Jahr auch nach katholischem Ritus auf dem Friedhof im oberschwäbischen Wilflingen beigesetzt worden. Jünger, der protestantisch getauft und konfirmiert war, galt vielen Beobachtern eher als metaphysisch interessierter Heide. Wie der Wilflinger Pfarrer Roland Niebel der Sonntagszeitung sagte, war die bisher kaum bekannte Konversion für Jünger das Ergebnis eines langen spirituellen Reifeprozesses. Zur Erinnerung an Jünger und seinen Bruder Friedrich Georg wird am Sonntag in Wilflingen das Jünger-Haus eröffnet. Von Montag an, dem 104. Geburtstag des Schriftstellers wird es auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Im nahen Kloster Heiligenkreuztal trafen sich am Freitag und Samstag 130 Mitglieder des im vergangenen Jahr gegründeten Freundeskreises der Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger zu einem wissenschaftlichen Symposium, um über deren Leben und Werk zu diskutieren.

„Nicht morden“, so soll es nach den Vorstellungen des Theologen Richard Schröder in hebärischer Sprache auf einem künftigen Mahnmal für die ermordeten Juden Europas stehen. Das hat jetzt sogar eine Unterzeichnerfraktion mobilisiert. In einem Aufruf für ein „mahnendes Mahnmal“ fordern unter anderem Friedrich Schorlemmer und Hans Küng den Bundestag auf, eine neue Ausschreibung zu ermöglichen. Gleichzeitig haben Bundestagsabgeordnete von CDU, FDP, SPD und Grünen gefordert, die Mahnmal-Entscheidung nicht dem Bundestag zu überantworten. Sie setzen sich dafür ein, eine Bundesstiftung für das Projekt zu gründen.

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