: Unterm Strich
Die Nachricht stammt aus einer fernen Weltgegend, ihr Inhalt ist aber auch hier nicht fremd: In Simbabwe ist der Versuch des privaten Zeitungshauses „Associated Newspapers of Zimbabwe“ (ANZ) gescheitert, ein neues Sonntagsblatt einzuführen. ANZ mußte zudem drei weitere Blätter vom Markt nehmen. Geblieben ist allein das FlaggschiffDaily News, die im März eingeführte einzige Konkurrenz zur staatlich kontrollierten, landesweit zu erhaltenden Tageszeitung Herald. ANZ ist zu 60 Prozent im Besitz von Africa Media Investments, und gehört zu 40 Prozent lokalen Anlegern. Zur Zeit kostet eine Tageszeitung in Simbabwe im Monat umgerechnet etwa 6 US-Dollar, der monatliche Mindestlohn liegt freilich bei nur gut 31 Dollar. Trotzdem sind auch in Simbabwe Absatzchancen gegeben. Das zeigt die Financial Gazette, die vor über 20 Jahren eingeführt wurde und im gesamten südlichen Afrika als führendes Finanzblatt gilt.
Bernd Wilms wird Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Er soll die Nachfolge von Thomas Langhoff antreten, der 2001 aus diesem Amt scheidet, wie der Berliner Kultursenator Peter Radunski (CDU) erklärte.Wilms (58) ist seit 1. März 1994 Intendant des Maxim Gorki Theaters in Berlin. Die Berufung von Wilms kommt überraschend.. Nachdem Langhoffs Vertrag nicht verlängert wurde, standen ganz andere Namen zur Debatte. Als mögliche Langhoff-Nachfolger waren der Intendant der Münchner Kammerspiele, Dieter Dorn, sowie Michael Schindhelm vom Theater Basel genannt worden. Der Stuttgarter Schauspielchef Friedrich Schirmer sagte nach erstem Interesse ab.
Und weil der Platz oben immer so knapp ist, hier der Hinweis auf einen sehenswerten Film, den ersten nordirischen Science-fiction-Film. Freilich ist das nicht im stereotypen Sinn zu verstehen. Es geht ohne Raumschiffe ab. Statt dessen ließe sich „Starkey“ neben George Orwells „1984“ einordnen. Denn der Film von David Caffrey bedient sich der Zukunft, um eine politische Fiktion zu entwerfen: das freie Nordirland. Die Story ist im Grunde eine Variation von Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“. Hinzu kommt bitterböse Satire, Politiker mit IRA-Vergangenheit, Ex-IRA-Kämpfer, die zu Mafiosi wurden und ein tapferer Journalist.
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