: Untergang der Hauptstadt
betr.: Berichte zum Machtkampf in der CDU
Ich wundere mich sehr stark über die Berichte Ihres Blattes der letzten Tag über die Berliner CDU und den Fraktionsvorsitzenden im Abgeordnetenhaus Dr. Frank Steffel. Woher bekommen Sie eigentlich Ihre Informationen?
Die Berliner CDU hat letztes Jahr, wenn auch bei der Wahl 2001 nicht so erfolgreich, einen Neuanfang mit Dr. Steffel gewagt. Die „alten Hasen“, die damals Verantwortung unter anderem für die Bankenmisere und den Schuldenberg Berlins hatten, werden jetzt wieder laut und wollen die neuen, jungen und unbelasteten Köpfe – allen voran Dr. Steffel – schwächen. Anstatt die Klappe zu halten wenden die Diepgens, Kurths und andere miese Methoden an.
Ich persönlich hoffe, dass die Berliner CDU mit Dr. Steffel und seinem Team eine gute Politik für die Stadt machen kann und nicht aus der eigenen Partei geschädigt wird. Berlin hat kluge Köpfe nötig genug. Wir brauchen uns nur den rot-roten Senat anschauen. Wenn jetzt nichts passiert, ist der Untergang der Hauptstadt vorprogrammiert. LORENZ WESER, Berlin
Aha, da sind sie also wieder: Diepgen, Kurth, Branoner & Co. Zum x-ten Mal wollen sie CDU-Fraktionschef Steffel stürzen. Diesmal ist der vorgeschobene Grund ein so scheinbar inhaltloses Positionspapier. Lächerlich! Gerade von diesen Herren hat man seit dem Sturz der großen Koalition nichts Konstruktives gehört. Bis heute hat keiner dieser Herren seine Mitschuld an der dramatischen finanziellen Notlage Berlins öffentlich eingestanden.
Einzig Steffel war Manns genug, sich für den CDU-Anteil am Bankenskandal zu entschuldigen. Steffel ist in der Berliner CDU weit und breit der Einzige, der für einen glaubhaften inhaltlichen und personellen Neuanfang steht. Kein Wunder, dass er deshalb zunehmend für die verbrauchte, machtgeile Ex-Führungsclique zur Belastung wird.“ JOHANNES EYDINGER, Berlin
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