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Unseriöse Umfrage

■ Kaufleute gegen Verkehrsberuhigung

Im Viertel rüsten die Kaufleute zum letzten Gefecht gegen die Verkehrsberuhigung. Am Dienstag werden die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt auf einer gemeinsamen Sitzung in Anwesenheit von Bausenator Bernt Schulte noch einmal über ihre Position beraten. Doch was danach passiert, ist bereits sicher: Schulte will die Verkehrsbeschränkungen am 17. Februar wieder aufheben.

Unterdessen hat Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) die Hamburger Unternehmensberatung BBE mit einer Erhebung zur wirtschaftlichen Situation der Viertel-Kaufleute beauftragt. Doch die besteht lediglich aus einem einseitigen Vordruck, der anonym ausgefüllt werden kann. Die Umfrage verliert damit jede Bedeutung, da die BBE gar nicht feststellen kann, von wem die eingesandten Daten über Umsatz- und Kundenentwicklung stammen.

„Für eine seriöse Erhebung hätten die Bogen zumindest nummeriert werden müssen“, meint Ortsamtsleiter Robert Bücking, der sich in dieser Woche auf einer Versammlung der Viertel-Kaufleute selber mit 50 Kopien des Erhebungsbogens eindecken konnte. Norbert Caesar, Sprecher der „Interessengemeinschaft Das Viertel“ hat den Fragebogen sogar ein zweites Mal an alle Mitglieder seines Vereins verschickt. „Ihre Teilnahme ist dringend erforderlich“, heißt es in dem Anschreiben, denn die „Argumentation für die Aufhebung der Sperrung des Hauptstraßenzuges muß auf objektiven Daten beruhen“.

Frank Schaer, Sprecher des Wirtschaftssenators, kann der Umfragemethode des von seinem Haus beauftragten Hamburger Instituts „beileibe nichts Unanständiges entnehmen“. Ase

Die Beiratssitzung findet statt am 13.2., 19 Uhr, im Bürgerhaus Weserterrassen

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