piwik no script img

Unruhige Zeiten am Millerntor

■ Die Jahreshauptversammlung droht. Ein Sieg am Sonntag bei Mainz 05 würde die Lage beim FC St. Pauli ein wenig entspannen

Auf den FC St. Pauli kommen turbulente Zeiten zu. Am 30. Oktober muß sich die Vereinsspitze bei der Jahreshauptversammlung wieder einmal unbequemen Fragen der Mitglieder stellen.

Die erste betrifft das Präsidium. Neben dem unangefochtenen Souverän des Clubs, dem Präsidenten Heinz Weisener, werden die zwei Vizepräsidentenposten neu besetzt. Dabei gilt als ziemlich sicher, daß der bislng als kommisarische Zweite Mann fungierende Robert Ahrens fest installiert wird. Als zweiter Stellvertreter soll der bisherige Aufsichtsrat Wolfgang Helbing gewählt werden. Der wiederum verkündete seinen Rücktritt aus dem Kontrollgremium so rechtzeitig – ganz zum Unwillen einiger Mitglieder des Aufsichtsrates, die gerne auf eine Nachwahl verzichtet hätten – daß seine Stelle ebenfalls neu besetzt werden muß.

Als weitere brisante Thema stehen die Finanzen am Millerntor auf der Tagesordnung. Weisener wird erklären müssen, warum und vor allem wieviel Geld er dieses Mal in den FC St. Pauli stecken mußte, um den Verein am Leben zu erhalten. In einem Aufwasch kann er dann, ebenfalls zum wiederholten Male, über den Fortgang des Neubaus des Wilhelm-Koch-Stadions berichten.

Apropos Wilhelm Koch. Der ehemalige Präsident, der Mitglied der NSDAP war, soll zukünftig nicht mehr Namensgeber der Arena sein. So zumindest wurde bei der Versammlung im letzten Jahr gefordert. Auch über diesen Antrag wird Ende des Monats entschieden.

Und wenn der sportliche Mißerfolg der vergangenen Wochen weiter anhält, werden bestimmt auch dazu einige unangenehme Fragen gestellt werden. Die Profimannschaft hat am Sonntag (15 Uhr) die Möglichkeit, durch einen Sieg bei Mainz 05 wenigstens dieses Konfliktpotential ein wenig zu entschärfen. else

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen