Unruhen in Südafrika: Tote durch Plünderungen und Gewalt

Mindestens 45 Menschen sind bei Randalen von Zuma-Anhängern in Südafrika bisher gestorben. Die Plünderungen weiten sich zu Massenpaniken aus.

Zwei Soldaten laufen bewaffnet mit Maschinengewehren vor geplünderten Geschäften entlang

Südafrikas Armee ist wie hier in Soweto im Einsatz, um mit der Polizei gegen Plünderer vor zu gehen Foto: Siphiwe Sibeko/reuters

BERLIN taz/afp | In Südafrika weiten sich die Unruhen aus, die am vergangenen Freitag als Protest gegen den Haftantritt des Expräsidenten Jacob Zuma begonnen hatten. Bis Dienstagmittag zählten lokale Medien in den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng 45 Tote, viele davon bei Massenpaniken im Zusammenhang mit Plünderungen von Einkaufszentren.

Die Unruhen konzentrieren sich auf arme Townships in den städtischen Großräumen Johannesburg und Durban sowie KwaZulu-Natals Hauptstadt Pietermaritzburg. Nachdem zunächst Einkaufszentren geplündert und angezündet worden waren, sind inzwischen auch kleinere Läden Ziel von Banden geworden. Mancherorts haben sich dagegen Bürgerwehren gebildet und bedrohen mutmaßliche Plünderer mit der Waffe.

In Durban werden Berichten zufolge Benzin und Brot knapp, weil Versorgungswege unterbrochen sind und Plünderer am Montagabend auch Großmärkte und die Logistikzentren des Einzelhandels angriffen.

Südafrikas Armee ist seit Montag mit 2.500 Soldaten im Einsatz, um der Polizei Rückendeckung beim Vorgehen gegen Plünderer zu geben. Bisher wurden 757 Menschen festgenommen, der Großteil von ihnen in Johannesburg, wie Polizeiminister Bheki Cele mitteilte. Die Polizei werde dafür sorgen, dass sich die Situation „nicht weiter verschlechtert“, kündigte er an.

Manche Politiker bezweifeln, dass die Unruhen spontan sind. Die liberale Oppositionspartei DA (Democratic Alliance) macht Familienangehörige von Jacob Zuma als Aufwiegler verantwortlich. Südafrikas Sicherheitsministerin Ayanya Dlodlo sagte, man ermittle auch in Richtung Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus. (mit afp)

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