Unruhen in Simbabwe: Prozess gegen Protestbewegung platzt
Eine Richterin setzt 65 Demonstranten, darunter Jugendliche, auf freien Fuß. Sie hatten gegen Präsident Mugabe demonstriert.
Unter den Freigelassenen, alles Bewohner des Armenviertels Epworth in Harare, sind neun Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren. Allen wurde vorgeworfen, durch ihre Demonstrationen und brennenden Straßensperren Pendler dazu gezwungen zu haben, aus ihren Autos auszusteigen. Außerdem hätten sie ein Polizeifahrzeug beschädigt. Sie wurden wegen Gefährdung der Sicherheit und Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt.
Richterin Victoria Mashamba wies die Klage mit der Begründung ab, die Polizei habe die Festgenommenen nicht korrekt befragt. Es lagen nur Aussagen von 23 der 65 Angeklagten vor, und es fehlten auch Zeugen und Schriftsätze. Einer der fehlenden Zeugen war der Polizist Tendai Chimboza. Er wurde wegen Nichterscheinens zu wahlweise 20 US-Dollar Geldstrafe oder 20 Tagen Haft verurteilt.
Derweil wird mit Spannung erwartet, wie es im laufenden Prozess gegen einen Prediger weitergeht, der den Tod des Präsidenten Robert Mugabe vorhergesagt hat. Pastor Patrick Philip Mugadza von der „Remnant Church“ wurde verhaftet, nachdem er im Januar gesagt hatte, Gott habe ihm Mugabes Tod für den 17. Oktober 2017 prophezeit. Mugadza ist wegen Beleidigung der Religion angeklagt. Der Prozess begann im Februar und wurde gestern fortgesetzt.
Mugabe feierte vor wenigen Wochen seinen 93. Geburtstag und will bei den Wahlen 2018 als Präsident wiedergewählt werden. Er landete am Dienstagabend nach einem medizinischen Aufenthalt in Singapur wieder in der Heimat.
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