Unruhen im Jemen: Regierungspartei lädt zum Gespräch

Das größte oppositionelle Parteienbündnis will vermeiden, dass Saleh an die Macht zurückkehrt. Sie fordern, dass der geschäftsführende Präsident Hadi übernimmt.

Der amtierende Chef Abd Rabbo Mansour Hadi (l.) und der verletzte Chef Ali Abdullah Saleh. Bild: reuters

BERLIN taz | Die jemenitische Regierungspartei hat eine Gesprächsrunde mit Vertretern des wichtigsten Oppositionsbündnisses eröffnet. Wie die britische BBC berichtet, sollen die Gespräche zur Suche nach einer politischen Lösung dienen. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Der Schritt erfolgt wenige Tage, nachdem der bei einem Angriff schwer verletzte Präsident Ali Abdullah Saleh zur Behandlung nach Saudi-Arabien ausgeflogen wurde. Am Montag hatten tausende von Unterstützern der Regierung vor dem Amtssitz des geschäftsführenden Präsidenten, Abd Rabbo Mansour Hadi, die Bildung eines Übergangsrats gefordert, der eine neue Regierung zusammenstellen soll.

In dem Oppositionsbündnis JMP (Partei des gemeinsamen Treffens) sind die beiden größten Oppositionsparteien, die islamistische Islah und die Sozialisten, sowie vier kleinere Parteien zusammengeschlossen. Die JMP fordert den bisherigen Vizepräsidenten Hadi dazu auf, offiziell die Amtsgeschäfte von Saleh zu übernehmen, damit dieser nicht an die Macht zurückkehrt.

Andernfalls droht sie laut dem Nachrichtendienst Bloomberg damit, ihrerseits einen Übergangsrat zu bilden, der die "politische Führung der jemenitischen Revolution" repräsentiert, wie JMP-Mitglied Mohammed al-Mutawakkil sagte. Der Rat werde dann um internationale Anerkennung nachsuchen und Lokalwahlen in den Regionen organisieren, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. B.S.

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